Die Demokratische Republik Kongo. Fakten, Geschichte

Drittgrößter Staat Afrikas

Seit die Vereinten Nationen die Europäische Union um Unterstützung gebeten haben, die bevorstehenden Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo zu sichern, steht das Land im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei blickt die Bevölkerung des afrikanischen Staates auf eine bewegte Geschichte zurück.

 (DR)

Seit die Vereinten Nationen die Europäische Union um Unterstützung gebeten haben, die bevorstehenden Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo zu sichern, steht das Land im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei blickt die Bevölkerung des afrikanischen Staates auf eine bewegte Geschichte zurück.

Das Land
Die Demokratische Republik Kongo ist mit ca. 2.345.000 km² der drittgrößte Staat des afrikanischen Kontinents und mehr als sechs mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Allerdings sind 60 Prozent der Fläche von tropischen Regenwäldern bedeckt. Der Fluss Kongo, Namensgeber des Landes, mit einer Länge von 4.374 Kilometern, ist das Hauptverkehrsnetz des Landes. Die einzige Verbindung zum Atlantik ist ein 37 Kilometer langer Küstenstreifen im Westen des Landes.
Die Demokratische Republik Kongo ist reich an Bodenschätzen. Gefördert werden unter anderem Kupfer, Coltan, Kobalt, Gold, Silber und Diamanten. Dennoch ist die Demokratische Republik Kongo aufgrund fehlender wirtschaftlicher und sozialer Infrastruktur eines der ärmsten Länder der Welt. Die über 62 Millionen Einwohner leben in zehn Provinzen davon rund sieben Millionen in der Hauptstadt Kinshasa.

Geschichte
Mitte des 19. Jahrhunderts erfasste der koloniale Imperialismus der Europäer den afrikanischen Kontinent. Der britisch-amerikanische Afrikaforscher Henry Morton Stanley erwarb von 1879-1885 im Auftrag des belgischen Königs Leopold II. weite Teile des Kongos. Da sich die Belgier nicht an den Kolonialplänen des Königs beteiligen wollten, gingen die Gebiete 1885 in den Privatbesitz des Königs über. Darauf folgte eine Zeit großer Ausbeutung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Unruhen nach sich zog. Die westlichen Nationen zwangen König Leopold II. daraufhin wieder zum Verkauf des Freistaates Kongos an den belgischen Staat.
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der Widerstand der Kongolesen gegen die Fremdherrschaft der Belgier. Dies führte dazu, dass die Belgier am 30. Juni 1960 das Land verließen und der Kongo seine politische Unabhängigkeit erhielt. Das Militär blieb jedoch weiterhin in der Hand der Belgier. Dies änderte sich kurze Zeit später, als die belgischen Oberbefehlshaber durch Victor Lundula und den Stabschef Joseph Mobutu ersetzt wurden. Als den letzten, im Kongo lebenden Belgiern, eine Arbeitstelle in Belgien angeboten worden ist, verließen auch sie das Land und die Zivilverwaltung brach endgültig zusammen.
Diese instabile Situation führte den Kongo in einen Bürgerkrieg in dessen Verlauf sich Stabschef Mobutu an die Macht putschte. Nach der Umbenennung in Zaïre 1971 erfuhr das Land unter Stabschef Mobutu eine lange Phase politischer Unruhen und kämpferischer Auseinandersetzungen mit fast allen Nachbarstaaten.
Mobutu wurde erst 1997 gestürzt. Laurent-Désiré Kabila wurde zum neuen Präsidenten benannt. Zaire bekam wieder den Namen Demokratische Republik Kongo. Doch dieser Machtwechsel führte nicht zu der gewünschten Stabilisierung der Region, sodass letztendlich im Februar 2000 durch die Resolution 1291 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen die MONUC geschaffen wurde. Diese ist zur Zeit mit ca. 17.000 Blauhelmsoldaten im Kongo stationiert.
Am 16. Januar 2001 ermordete ein Leibwächter den Präsidenten Laurent-Désiré Kabila. Bis heute regiert dessen Sohn Joseph Kabila als Präsident über die Demokratische Republik Kongo.
(BW)