DOMRADIO.DE: Haben Sie es immer gewusst, dass dieser Song das Zeug zum viralen Hit hat?
Pater Philipp Meyer (Benediktiner in Maria Laach): Dieses Lied ist in Deutschland nicht wahnsinnig bekannt. Es steht weder im Gotteslob noch im evangelischen Gesangbuch. Auch im Weihnachtsgottesdienst wird es bei uns nicht gesungen.
Ich persönlich kenne das Lied als Musiker aus dem anglikanischen Kontext und mag es sehr gerne. Es gibt tolle englische Bearbeitungen.
Ich bin vor zwei, drei Wochen auf Instagram auf dieses Lied gestoßen. Ein paar junge Musiker haben damit "Zwei gegen Drei" (Rhythmus) dirigiert, was so einfach nicht jeder kann. Ich habe mir dazu nichts gedacht.
Irgendwann hat es mich spontan gepackt. Ich sagte, das kann ich auch und mach das einfach mal. Dann habe ich ein paar Mitbrüder nominiert und die haben fröhlich mitgemacht.
DOMRADIO.DE: Was ist die Aufgabe zu dem Lied?
Meyer: Man beginnt mit der linken oder mit der rechten Hand und schnipst einen Zweier Takt. Dann nimmt man die andere Hand und schnipst einen Dreier Takt. Danach schnipst man mit beiden Händen zugleich den zweier und den dreier Takt. Das führt dazu, dass beide Hände völlig unabhängig voneinander agieren müssen.
DOMRADIO.DE: Kriegen Sie die Abläufe gut koordiniert?
Meyer: Ich musste ein bisschen üben, aber es hat dann funktioniert. Ich komme von der Orgel, da müssen Hände und Füße auch unabhängig voneinander arbeiten. Insofern funktioniert das bei meinem Instrument, der Orgel, aber auch bei meiner Aufgabe als Chorleiter.
DOMRADIO.DE: Viele katholische Ordensleute schnipsen jetzt mit bei dieser Challenge. Ist das Ihr Verdienst?
Meyer: Ich habe ein paar Leute nominiert, und die haben mitgemacht. Wir haben jetzt auch die Deutsche Ordensobernkonferenz und die Bischofskonferenz nominiert. Ob die sich auf den Spaß einlassen, wollen wir mal sehen.
DOMRADIO.DE: Entkommen Sie so auch dem vorweihnachtlichen Stress oder gibt es so etwas nicht im Kloster?
Meyer: Im übertragenen Sinne habe ich dazu auf meiner Instagram-Seite einen Kommentar geschrieben. Es gibt so viel Schnipse um uns herum in dieser Adventszeit. Wir sind im Weihnachtsstress, wir sind im Einkaufsstress und unter Umständen auch im Musikstress.
Die Adventszeit soll jedoch vor allem dazu führen, dass wir uns immer wieder einen Moment zurückziehen und das innere Licht leuchten lassen, das an Weihnachten auf uns zukommt und das wir in dieser Adventszeit erwarten. Das wünsche ich allen, die mit uns verbunden sind im Gebet über das Internet und über DOMRADIO.DE.
Das Interview führte Carsten Döpp.