Auswärtiges Amt reagiert auf Appell von Hilfswerk missio

"Internationaler Jugendaustausch soll einfacher werden"

Das Auswärtige Amt hat offenbar die Kriterien zur Visavergabe ergänzt, um Jugendbegegnungen zu vereinfachen. Das Internationale Katholische Missionswerk missio in Aachen hatte zuvor einen Appell an die Bundesregierung gerichtet.

Hilfswerk missio: Jugendaustausch soll einfacher werden / © vasara (shutterstock)
Hilfswerk missio: Jugendaustausch soll einfacher werden / © vasara ( shutterstock )

Wie missio mitteilt, hat das Auswärtige Amt nun auf den Appell des Hilfswerks reagiert.

"Noch im vergangenen Jahr mussten wir öffentlich protestieren, weil die Deutsche Botschaft in Nairobi eine Begegnung zwischen jungen Menschen aus Kenia und Deutschland verhinderte, da den Partnerinnen und Partnern die Visa verweigert wurden", erklärt Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio in Aachen.

Das Auswärtige Amt habe missio nun über neue ergänzende Kriterien informiert.

"Erstes positives Ergebnis"

"Ich sehe das als ein erstes positives Ergebnis unserer Gespräche im Auswärtigen Amt und bin sehr dankbar dafür", so Bingener. Gemeinsam mit missio hatten sich der Bundesjugendring, der BDKJ und die Naturfreundejugend Deutschland bei Terminen in Berlin für eine Veränderung der Visa-Praxis eingesetzt.

Dirk Bingener / © Julia Steinbrecht (KNA)
Dirk Bingener / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Zentraler Punkt bei den neuen zusätzlichen Kriterien des Auswärtigen Amts betreffen laut missio Informationen zum "Rückkehrwillen". Bisher wurde demnach der Rückkehrerwille von jungen Menschen aus dem Ausland oft daran festgemacht, ob sie eine familiäre oder materielle Verwurzelung - also Ehepartner, eigene Kinder oder eben finanzielle Ressourcen - nachweisen konnten. "Dies war für viele nicht möglich, weil es nicht ihrer Lebensphase entsprach", so Bingener.

Neu hinzu gekommen seien deshalb jetzt "Nachweise zur immateriellen Verwurzelung". "Konkret gemeint sind damit Referenzen zum Beispiel über ehrenamtliches Engagement oder aktive Mitgliedschaften in Vereinen sowie Kirchengemeinden", heißt es in dem Papier des Auswärtigen Amts, das zukünftig als Merkblatt den Auslandsvertretungen als Hilfestellung dient.

Veränderungen in der Praxis müssen sich jetzt zeigen

"Genau um solche jungen Menschen geht es missio, die sich beispielsweise in Afrika in Kirchengemeinden engagieren und dort ja auch verwurzelt sind", erläutert der missio-Präsident.

Ob die ergänzenden Kriterien den internationalen Jugendaustausch in der Praxis erleichtern, wird sich nach Worten von missio in den kommenden Wochen zeigen. "Wir haben eine junge Mitarbeiterin einer kirchlichen Partnerorganisation aus dem Nahen Osten zum Monat der Weltmission eingeladen", sagt Pfarrer Dirk Bingener. "Ein erster Visa-Antrag wurde abgelehnt, jetzt wird ein zweiter Antrag unter Berücksichtigung der neuen zusätzlichen Kriterien eingereicht. Wir sind gespannt, ob unser Gast zum Monat der Weltmission in Aachen sein darf.“

Das Hilfswerk missio

Das Internationale Katholische Missionswerk missio mit Sitz in Aachen und München ist eines von weltweit mehr als 100 Päpstlichen Missionswerken. Missio München ist das Missionswerk der bayerischen, missio Aachen das der anderen deutschen Bistümer. Das Wort missio kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Sendung.

 (KNA)
Quelle:
DR ,