"Geo Barents" rettet weitere 100 Menschen auf dem Mittelmeer

Aus Holzboot geholt

Auf einem doppelstöckigen Holzboot wollten über hundert Flüchtlinge das Mittelmeer überqueren. An Heiligabend sind sie von einem Rettungsschiff von "Ärzte ohne Grenzen" an Bord genommen worden. 

Archiv: Einsatzkräfte vom MS Geo Barents retten einen Säugling im Mittelmeer / ©  Ahmed Hatem/AP (dpa)
Archiv: Einsatzkräfte vom MS Geo Barents retten einen Säugling im Mittelmeer / © Ahmed Hatem/AP ( dpa )

Das von "Ärzte ohne Grenzen" betriebene Rettungsschiff "Geo Barents" hat auf dem Mittelmeer 100 weitere Flüchtlinge und Migranten an Bord genommen. Die Menschen seien am Freitagmorgen auf einem Holzboot entdeckt worden, teilte "Ärzte ohne Grenzen" bei Twitter mit. Damit seien nach acht Rettungseinsätzen inzwischen 558 Menschen an Bord der "Geo Barents".

Auch die "Sea-Watch 3" nahm an Heiligabend Schiffbrüchige an Bord. Sie war am 22. Dezember zu ihrer Mission aufgebrochen und rettete beim ersten Einsatz 93 Menschen aus einem seeuntüchtigen Holzboot, wie die Organisation Sea-Watch bei Twitter mitteilte.

Weitere Überlebende warten auf sicheren Hafen

Die Fahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang mindestens 1.864 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen. In der Vergangenheit mussten die Schiffe privater Seenotrettungsorganisation oft tagelang auf die Zuweisung eines Hafens in Europa warten.

Am Donnerstagabend war der "Sea-Eye 4" ein Hafen für 216 gerettete Flüchtlinge und Migranten zugewiesen worden. Das Schiff dürfe Pozzallo auf Sizilien anlaufen, teilte die Betreiberorganisation Sea-Eye mit. Unterdessen wartet das von SOS Méditerranée betriebene Rettungsschiff "Ocean Viking" mit 114 Überlebenden an Bord weiter auf die Erlaubnis, einen europäischen Hafen anzusteuern.


Das Rettungsschiff "Ocean Viking" / © Julia Naue (dpa)
Das Rettungsschiff "Ocean Viking" / © Julia Naue ( dpa )

"Sea-Watch 4" vor Küste von Libyen / © Chris Grodotzk/Sea-Watch.org (dpa)
"Sea-Watch 4" vor Küste von Libyen / © Chris Grodotzk/Sea-Watch.org ( dpa )
Quelle:
epd