Katholische US-Männerorganisationen zum Tod von George Floyd

Aufruf zu Gebet und Versöhnung - und Forderung nach Gerechtigkeit

Während der anhaltenden Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA rufen katholische Männerorganisationen zu Gebet und Versöhnung auf. Sie fordern aber auch Gerechtigkeit.

Ein Demonstrant protestiert in New Orleans gegen Rassismus und Polizeigewalt / © Gerald Herbert/AP (dpa)
Ein Demonstrant protestiert in New Orleans gegen Rassismus und Polizeigewalt / © Gerald Herbert/AP ( dpa )

Die "Ritter von Peter Claver", denen rund 18.000 afroamerikanische Katholiken angehören, verurteilten "den sinnlosen Tod" Floyds. Es gebe keine Erklärung, die diese Tat von Polizisten rechtfertigen könne. "Wir beten dafür, dass Gott seiner Familie Frieden schenke und das die Gemeinschaft in Minneapolis in dieser schwierigen Zeit Heilung finde", heißt es weiter.

"Kolumbus-Ritter" rufen zum Gebet auf

Die überwiegend weißen "Kolumbus-Ritter" riefen ihrerseits zu neuntägigen Gebeten auf, die an diesem Sonntag (7. Juni) beginnen sollen. "Wir bitten alle Menschen, in Solidarität zusammenzukommen, um für unsere Nation einen neuen Weg zu ebnen, frei von Diskriminierung und Hass", erklärte der Vorsitzende Carl Anderson. "Die Ritter stehen an der Seite von Papst Franziskus und bitten inständig alle Menschen, ihre Wut und ihren Wunsch nach Gerechtigkeit auf gewaltfreiem Weg auszudrücken, um die Sünde des Rassismus zu beenden."

Die konservative Organisation steht seit dem Besuch von US-Präsident Donald Trump am Papstschrein für Johannes Paul II. am Dienstag in der Kritik, dem Präsidenten eine Kulisse für seine als spaltend bezeichnete Politik geboten zu haben. Washingtons Erzbischof Wilton Gregory hatte erklärt, es sei "verwirrend und verwerflich", dass eine katholische Einrichtung zulasse, auf so "ungeheuerliche Weise missbraucht und manipuliert zu werden". Die Kolumbus-Ritter finanzieren den Angaben zufolge das Museum in Washington, in dem der Schrein ausgestellt ist.

Der 46-jährige Floyd war am 25. Mai bei einem Polizeieinsatz gestorben, nachdem ihm ein weißer Polizist minutenlang sein Knie in den Nacken gedrückt hatte. Der Vorfall ist durch einen Videomitschnitt dokumentiert. In mehr als 100 US-Städten gab es seither teils gewalttätige Proteste.


Quelle:
KNA
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