Aufarbeitungskommission von Paderborn sucht neue Mitglieder

Vorschläge werden geprüft

In der siebenköpfigen unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Paderborn müssen zwei Stellen neu besetzt werden. Aus persönlichen Gründen haben zwei Mitglieder ihre Ämter niedergelegt.

Neptun-Brunnen vor dem Paderborner Dom / © gph-foto.de (shutterstock)
Neptun-Brunnen vor dem Paderborner Dom / © gph-foto.de ( shutterstock )

Aus persönlichen Gründen sind der frühere Präsident des Oberlandesgerichts Hamm, Johannes Keders, und der Pädagoge Heinrich Sprenger aus Dorsten als Mitglieder aus dem Gremium ausgeschieden, wie der Sprecher der Aufarbeitungskommission UAK, Reinhold Harnisch, am Dienstag in Paderborn mitteilte.

Berufen durch das Erzbistum

Die Kommission prüfe nun Vorschläge, um die vakanten Stellen neu zu besetzen. Die Berufung der zwei Mitglieder erfolge in diesen beiden Fällen durch das Erzbistum Paderborn, hieß es.

Die Besetzung der unabhängigen diözesanen Aufarbeitungskommission wird in der sogenannten "Gemeinsamen Erklärung" geregelt, die 2020 zwischen den deutschen Bischöfen und dem damaligen unabhängigen Bundesbeauftragten Johannes-Wilhelm Rörig vereinbart worden war. Zwei Mitglieder werden demnach durch das Land Nordrhein-Westfalen benannt, drei durch das Erzbistum Paderborn und weitere zwei kommen aus dem Kreis der Betroffenen.

Müssen rasch gefunden werden 

Die Vorsitzende der Aufarbeitungskommission, Birgit Cirullies, dankte den beiden zurückgetretenen Kollegen für ihre Arbeit. Um unabhängig und transparent Tatsachen, Ursachen und Folgen des sexuellen Missbrauchs aufarbeiten zu können, müssten nun rasch zwei neue Menschen für das Gremium gefunden werden, die sich mit der notwendigen Sachlichkeit einbringen, sagte die frühere Leitende Oberstaatsanwältin aus Dortmund.

Chronik der Missbrauchs-Aufarbeitung bundesweit und in Freiburg

Januar 2010: Der Jesuit Klaus Mertes macht öffentlich, dass es an seiner Schule in Berlin sexualisierte Gewalt und Missbrauch gab - und die Fälle lange verschleiert wurden. Der Skandal löst eine Welle von Enthüllungen in der Kirche und in anderen Institutionen aus.

Februar 2010: Die katholischen Bischöfe bitten bei ihrer Vollversammlung in Freiburg um Entschuldigung. Ein Sonderbeauftragter (Bischof Stephan Ackermann aus Trier) wird benannt, eine Hotline für Betroffene eingerichtet.

Blick auf ein Wandkreuz während der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising / © Sven Hoppe (dpa)
Blick auf ein Wandkreuz während der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising / © Sven Hoppe ( dpa )
Quelle:
KNA