Argentinischer Bischof segnet Bildnis mit Milei und Papst

Linke sind fassungslos

Franziskus und der argentinische Präsident Javier Milei liegen in wirtschaftspolitischen Anschauungen nicht auf einer Linie. Ein Bischof im Heimatland des Papstes setzt nun ein Zeichen für Milei. Linke sprechen von einem Skandal.

Papst Franziskus umarmt Javier Milei im Petersdom / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus umarmt Javier Milei im Petersdom / © Romano Siciliani ( KNA )

In Argentinien hat ein katholischer Bischof mit einer Geste ein kleines mediales Feuerwerk ausgelöst. Bischof Luis Urbanc aus Catamarca segnete örtlichen Medienberichten zufolge eine Marienfigur, auf deren Umhang ein Bild zu sehen war, das den aus Argentinien stammenden Papst Franziskus und den Präsidenten des Landes, Javier Milei, in herzlicher Umarmung zeigt. 

Das aufgestickte Bild stammt aus einer Szene eines Besuches von Milei im Vatikan vor wenigen Wochen. Bei dem Gottesdienst waren auch der für religiöse Angelegenheiten zuständige Staatssekretär Francisco Sanchez zugegen.

Linker Sender spricht von einem Skandal

Der Präsident möge vor diesem Bild beten und daran denken, dass alle Argentinier eine Mutter hätten, die Mutter des Himmels, und diese Mutter wolle, dass es ihren Kindern gut gehe, hieß es in einer Erklärung der Diözese zu dem Bild. Staatssekretär Sanchez solle das Marien-Bildnis Milei übergeben.

Papst Franziskus und Javier Milei / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus und Javier Milei / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der linksgerichtete Sender C5N nannte das Vorgehen des Bischofs einen Skandal. Die linksgerichtete Ex-Gouverneurin Lucia Corpacci warf dem Bischof vor, die Politik mit der Schutzpatronin von Catamarca zu vermischen.

Religiöse Verehrung von Personen in Argentinien üblich

In Argentinien ist die religiöse Verehrung von beispielsweise Politikern und Fußballspielern allerdings keine Ausnahme. Vertreter des linksgerichteten Peronismus forderten zuletzt die Heiligsprechung der ehemaligen Präsidentschaftsgattin Evita Peron (1919-1952). Peron wird auch immer wieder als Heiligenfigur dargestellt. Die in Argentinien sehr populären Armenpriester positionieren sich ebenfalls links und unterstützten im Wahlkampf den peronistischen Kandidaten Sergio Massa.

Schon während des Wahlkampfes hatte es eine Art Duell zwischen Franziskus und Milei gegeben. Ohne den späteren Wahlsieger beim Namen genannt zu haben, warnte der Papst vor Rattenfängern. Milei warf dem Papst eine zu große Nähe zu lateinamerikanischen Linksdiktaturen vor. Bei einem Treffen im Februar im Vatikan war die Atmosphäre trotzdem herzlich. Dabei entstand das nun gesegnete Bild.

 

Quelle:
KNA