Williams nimmt am Donnerstag an einer Tagung zum 100. Geburtstag des niederländischen Kardinals Johannes Willebrands (1909-2006) teil, einem der Wegbereiter der Ökumene in der katholischen Kirche. Bei der gleichen Veranstaltung in der Päpstlichen Universität Gregoriana spricht auch Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Rats für die Einheit der Christen. Mit ihm feiert Williams am Freitag einen ökumenischen Vespergottesdienst im Oratorio Del Caravita, einem Zentrum englischsprachiger Christen in Rom. In der von Kasper geleiteten Feier wird Williams die Predigt halten. Das Gespräch mit Benedikt XVI. ist am Samstagvormittag vorgesehen.
Williams wird von einer kleinen Delegation begleitet, darunter der Ökumene-Experte Bischof Christopher Hill von Guildford. Während seines Aufenthalts sind mehrere Begegnungen mit Vertretern der römischen Kurie geplant. Die Debatte um die päpstliche Konstitution «Anglicanorum coetibus», die eine eigene Kirchenstruktur für anglikanische Gläubige innerhalb der katholischen Kirche schafft, habe keinerlei Änderung im Besuchsprogramm des Primas bewirkt, hieß es im Vatikan.
Das Übertrittsangebot des Vatikan an anglikanische Gläubige, die volle Gemeinschaft mit Rom suchen, aber ihre Tradition behalten wollen, war in der anglikanischen Kirche kontrovers aufgenommen worden. Williams hatte sie als eine notwendige Klärung begrüßt. - Der Anglikaner-Primas war bereits im November 2006 und Mai 2008 zu Gesprächen mit Benedikt XVI. in den Vatikan gekommen. Auch nahm er
2005 an der Amtseinführung des katholischen Kirchenoberhaupts teil.
Anglikaner-Bischof Williams reist zu Gesprächen in den Vatikan
Primas trifft Papst
Der anglikanische Primas Rowan Williams hält sich von Donnerstag bis Samstag zu einem Besuch in Rom und im Vatikan auf. Dabei wird das Ehrenoberhaupt der Anglikaner mit Papst Benedikt XVI. zusammentreffen. Bei dem für Samstag geplanten Gespräch unter vier Augen wird es voraussichtlich auch um die neue ökumenische Situation gehen, die durch die vom Heiligen Stuhl geschaffene Möglichkeit kollektiver Übertritte anglikanischer Christen entstanden ist.
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