Bedford-Strohm fordert von Christen Einsatz für Religionsfreiheit

"Achtung und Respekt zeigen"

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat am Reformationstag Bekennermut und Einsatz für Religionsfreiheit gefordert. Weltweit litten vor allem Christen unter Einschränkungen der Religionsfreiheit.

Heinrich Bedford-Strohm / © Michael McKee (EKD)
Heinrich Bedford-Strohm / © Michael McKee ( EKD )

Das sagte der bayerische Landesbischof am Samstag in der Bad Windsheimer Stadtkirche laut Mitteilung mit Blick auf den zweiten Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religionsfreiheit. Selbst in Ländern mit garantierter Religionsfreiheit versuchten terroristische Gewalttäter, "Angst und Schrecken" zu verbreiten, wie kürzlich in Nizza oder beim Anschlag auf die Synagoge in Halle.

"Alle, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, verdienen unsere Unterstützung, egal welcher Religion sie angehören", sagte Bedford-Strohm. Christus zu bekennen bedeute im Umgang mit anderen Religionen, "Achtung und Respekt zu zeigen und Christus genau dadurch groß zu machen, dass wir in all unseren Dialogen seinen Geist der Liebe selbst ausstrahlen". So könnten die Religionen zu Kräften des Friedens in der Gesellschaft werden. Dadurch werde der Intoleranz der Kampf angesagt.

Herausforderung der Corona-Krise bewältigen

Mit Blick auf die Corona-Pandemie sagte Bedford-Strohm, der christliche Glaube werde am Reformationstag 2020 ausgerechnet von einem kleinen Virus herausgefordert. Ein Virus, das Angst mache und den Menschen "brutal vor Augen stellt, wie wenig Kontrolle wir über unser Leben haben", und das sie mit ihrer Endlichkeit konfrontiere. Der christliche Glaube gebe einem Kraft, die Herausforderungen der Corona-Krise zu bewältigen, sagte er: Die Beziehung zu Gott und das Vertrauen auf Christus helfe, die lähmende Angst zu überwinden. Nicht einmal das Virus könne die Menschen von der Liebe Gottes trennen.

Der Reformationstag am 31. Oktober erinnert an die Gründung der evangelischen Kirchen vor 500 Jahren. Ihren Ausgang nahm die Reformation durch Martin Luther. Der damalige Augustinermönch hatte um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus 95 Thesen zu kirchlichen Missständen verbreitet.


Quelle:
epd