Berufungszahlen im Erzbistum Köln bleiben stabil

440 neue Lehrer und ein "Paukenschlag"

Die Zahl der Berufungen im Erzbistum Köln ist laut rogamus-Stiftung trotz Krisenmodus stabil geblieben. Neben pastoralen Mitarbeitern seien 440 neue Religionslehrer beauftragt worden. In der Priesterausbildung gab es einen "Paukenschlag".

Autor/in:
Gerald Mayer
Eine junge Frau blickt auf den Kölner Dom / © Zigres (shutterstock)
Eine junge Frau blickt auf den Kölner Dom / © Zigres ( shutterstock )

Laut einem Schreiben an die Mitglieder der rogamus-Gebetsgemeinschaft haben im Jahr 2021 acht Männer die Priesterausbildung im Collegium Albertinum begonnen, sechs Frauen und Männer wurden als Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten beauftragt und neun Kandidaten zu ständigen Diakonen geweiht. Im Juni wurden im Kölner Dom zudem vier Neupriester geweiht. 440 Religionslehrerinnen und -lehrer haben laut Schreiben im vergangenen Jahr ihre Lehrerlaubnis erhalten. Im Vergleich zu den Angaben aus dem Vorjahr ergaben sich damit nur geringe Abweichungen nach oben und unten.

"Paukenschlag" in der Priesterausbildung

Vor allem in der Priesterausbildung des Erzbistums Köln hatte es 2021 einschneidende Veränderungen gegeben. Im September hatte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ein neues Leitungsteam mit der Ausbildung der Priesteramtskandidaten betraut und damit ein Zeichen für Diversität gesetzt.

Der neue Regens und Leiter des Priesterseminars, Regamy Thillainathan, ist laut Katholischer Nachrichtenagentur der erste nicht-weiße Priesterausbilder in der katholischen Kirche in Deutschland. Zuvor hatte er die Diözesanstelle für Berufungspastoral geleitet.

Zudem hat der Kölner Erzbischof einen Teil der Ausbildungsleitung für die Priester und Diakone in die Hände der promovierten Theologin Carmen Breuckmann-Giertz gelegt. Zuvor war diese Aufgabe Priestern vorbehalten gewesen. Der neue Spiritual Ralf Neukirchen war zuvor Pfarrer in Köln-Chorweiler, einem sozialen Brennpunkt. Ein „Paukenschlag“ für das Erzbistum, titelte der Kölner Stadtanzeiger.

Ein besonderer Fokus wird seit dem Leitungswechsel auf soziales Engagement gelegt. So verantwortet das Priesterseminar seit Dezember einmal in der Woche ein zusätzliches „Nachtcafé“ in der Obdachloseneinrichtung Gubbio in Köln. Die Seminaristen sorgen laut Regens Thillainathan für einen sicheren Schlafplatz sowie ein warmes Abendessen und ein Frühstück für die Wohnungslosen.

Große Resonanz auf Weltgebetstag

Im Mai hatten über 3.000 Gläubige in verschiedenen Gemeinden des Erzbistums Köln zeitgleich für junge Menschen gebetet, die einen Beruf in der Kirche ergreifen möchten oder sich darauf vorbereiten. Anlass war der von Papst Franziskus ausgerufene 58. Weltgebetstag für Geistliche Berufungen.

Thillainathan, der neben seiner Tätigkeit in der Priesterausbildung auch Sekretär der rogamus-Stiftung ist, freute sich auf DOMRADIO.DE: "Es ist schön zu sehen, dass junge Menschen, die auf der Suche nach ihrer persönlichen Berufung sind, so viel Unterstützung durch die Gemeindemitglieder erhalten". Auch im kommenden Jahr soll laut Stiftung ein Weltgebetstag durchgeführt werden: vom 7. bis zum 8. Mai 2022.

Die rogamus-Stiftung wurde 2017 vom Kölner Erzbischof gegründet und betreut eine Gebetsgemeinschaft für geistliche Berufungen mit über 1.000 Mitgliedern. Außerdem leistet sie finanzielle Unterstützung für berufungspastorale Projekte im Erzbistum Köln mit Stiftungsmitteln.


Pfarrer Regamy Thillainathan (Erzbistum Köln)

Carmen Breuckmann-Giertz (privat)
Carmen Breuckmann-Giertz / ( privat )

Kardinal Woelki beim Weltgebetstag um geistliche Berufungen (rogamus-Stiftung)
Kardinal Woelki beim Weltgebetstag um geistliche Berufungen / ( rogamus-Stiftung )

Weltgebetstag um geistliche Berufungen in St. Remigius, Bonn (rogamus-Stiftung)
Weltgebetstag um geistliche Berufungen in St. Remigius, Bonn / ( rogamus-Stiftung )
Quelle:
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