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Sozialpfarrer Franz Meurer schätzt die eigene Freiheit

Franz Meurer, überregional bekannter katholischer Sozialpfarrer aus Köln, schätzt die eigene Freiheit. Das Amt eines Kardinals oder des Erzbischofs von Köln wäre nichts für ihn, sagte Meurer in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". "Da bin ich in einigen Fragen zu festgelegt. Zum Beispiel bin ich dafür, dass Frauen Priesterinnen werden dürfen." Ihm sei es wichtig, benachteiligten Menschen eine Perspektive zu bieten und sie falls möglich, in Lohn und Brot zu bringen, so Meurer. "Ich habe bei meiner Priesterweihe versprochen, mich um die Armen zu kümmern. Ich habe leider auch versprochen, nicht zu heiraten; aber das ist ein anderes Thema."

Kritik übte der Geistliche an ausufernden Regelungen des Sozialstaats. Das Bildungspaket beispielsweise sei "ein bürokratisches Monster", sagte Meurer. "Eigentlich will der Staat damit die Kinder von bedürftigen Familien fördern. Aber die kleinen Leute kommen gar nicht alleine an die Hilfe heran, weil das Verfahren viel zu kompliziert ist. Viele Eltern schmeißen die Briefe einfach weg."

Weiter betonte Meurer, dass er bei seiner täglichen Arbeit in den Kölner Brennpunkt-Stadtteilen Höhenberg und Vingst auf die Kooperation mit der evangelischen Gemeinde setze. "Ökumene ist doppelt so gut und halb so teuer. Gerade hier, wo die Stadt viele Ausgaben kürzt, müssen sich die Kirchen zusammentun."

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