Domkapitular Hans-Josef Radermacher stellt zwei ähnliche, aber doch sehr unterschiedliche biblische Szenen gegenüber: die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers und die Verkündigung an Maria mit der Geburt von Jesus. Lukas habe diese Geschichten bewusst parallel erzählt, um den Unterschied im Glauben zu zeigen, sagt Radermacher bei seiner Predigt am Freitag der dritten Adventswoche im Kölner Dom.
Zacharias zweifelt an der Botschaft des Engels und wird stumm, weil er ihr nicht vertraut. Maria hingegen fragt nach, entscheidet sich aber bewusst für den Glauben und sagt: "Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast." Radermacher betont: Gott bringt eine frohe Botschaft, und "für Gott ist nichts unmöglich". Der Glaube dürfe wachsen, auch mit Zeit und Fragen. Wichtig sei, dass am Ende eine klare Entscheidung für das Vertrauen auf Gott steht – so wie bei Maria und schließlich auch bei Zacharias.