US-Erzbischof über Beschränkungen bei Messen

"Das ist eine Verhöhnung Gottes"

In San Francisco sind die Hotels wieder vollständig geöffnet, Einkaufzentren dürfen eine Vielzahl von Kunden pro Tag bedienen. In Kirchen sind aber weiterhin nur 25 Besucher zugelassen. Erzbischof Cordileone wehrt sich.

Corona-Hinweis-Schild vor einer Kirche in den USA / © Ira Budanova (shutterstock)
Corona-Hinweis-Schild vor einer Kirche in den USA / © Ira Budanova ( shutterstock )

Erzbischof Salvatore Cordileone von San Francisco fordert von der Stadt ein sofortiges Ende der Corona-Beschränkungen für Gottesdienste. Er habe den Bürgermeister "seit Monaten angefleht", die Zahl der Teilnehmer zu erhöhen, sagte Cordileone (Sonntag Ortszeit) im Anschluss an mehrere Prozessionen, bei denen Katholiken gegen die Einschränkungen bei Gottesdiensten wegen Infektionsgefahr demonstrierten.

Die Gläubigen brauchen "den Trost der Messe", sagte er in seiner Predigt unter freiem Himmel. Die Kirche werde in der Pandemie "ungerecht behandelt"; damit müsse Schluss sein. Die Sicherheitsbeschränkungen der Stadt San Francisco zählen zu den strengsten des Landes. Bürgermeister London Breed kündigte zuletzt an, dass an Open-Air-Messen nur 50 Personen teilnehmen dürfen. In Kirchen sind nur 25 Besucher zugelassen.

Cordileone: Stadt reagiert nicht auf Sicherheitsplan

Im Gegensatz dazu sind die Hotels der Stadt wieder vollständig geöffnet; auch der Einzelhandel sowie Einkaufzentren dürfen deutlich mehr Kunden bedienen als in Gotteshäusern zugelassen. "Das ist eine Verhöhnung Gottes", so Cordileone vor den Gläubigen, deren Zahl die Erzdiözese auf etwa 1.500 schätzte. Die Teilnehmer der insgesamt drei Prozessionen trugen Plakate in englischer, spanischer und chinesischer Sprache mit der Aufschrift "Befreit die Messe!".

Laut Cordileone hat die Stadt auf den im Mai präsentierten Sicherheitsplan der Erzdiözese bis heute nicht reagiert. Nach Einschätzung des "Becket Fund for Religious Liberty" gehören neben Kalifornien auch Nevada, Virginia, New Jersey, Connecticut und Maine zu den Bundesstaaten, die religiöse Einrichtungen ungleich strenger mit Sicherheitsauflagen konfrontieren als weltliche.


Quelle:
KNA