Vatikan geht mit Kasernenbauprojekt voran

Neues Quartier für die Schweizergarde

Das Projekt eines Kasernenneubaus für die Schweizergarde im Vatikan geht in das interne Anhörungsverfahren. Für das neue Quartier seien bislang 12,5 Millionen Schweizer Franken an Spenden und Spendenzusagen eingegangen.

Päpstliche Schweizergarde / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Päpstliche Schweizergarde / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )

Dies seien umgereichnet 11,7 Millionen Euro, teilte der Präsident der Kasernenstiftung in Olten, Jean-Pierre Roth, auf Anfrage am Freitag mit. Die Gesamtkosten sind auf 55 Millionen Franken veranschlagt.

Die Stiftung habe Papst Franziskus am 2. Oktober die Pläne präsentiert und sie anschließend dem Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin übergeben. Dieser werde nun das interne Vernehmlassungsverfahren einleiten, erklärte Roth. Das vor einem Jahr begonnene Fundraising sei mit der Corona-Krise schwieriger geworden; die Unterstützung für das Projekt in der Schweiz bleibe aber "sehr stark", so der Stiftungspräsident. Für die nächsten Monate erwarte er weitere maßgebliche Spenden. Laut der Kasernenstiftung werden Immobilienprojekte auf vatikanischem Boden traditionell fremdfinanziert.

"Notwendiges Projekt"

Die Planung der neuen Unterkunft für die derzeit 113 Mann starke Schutztruppe gehe ungeachtet der Corona-Krise weiter, betonte Roth. Er sprach von einem "langfristigen und notwendigen Projekt". Auch der Papst wünsche bessere Wohnverhältnisse für die Soldaten und ihre Familien und habe die Stiftung "herzlich unterstützt".

Nach Angaben von Roth soll der Neubau für die Schweizergarde im Anschluss an eine zweijährige Renovierung der Kaserne der Gendarmerie, der vatikanischen Polizeieinheit, begonnen werden. Die Einweihung ist am 6. Mai 2027 vorgesehen; an diesem Datum jährt sich zum 500. Mal der der "Sacco di Roma", die Plünderung Roms durch deutsche Landsknechte und eine historische Bewährungsprobe der Schweizergarde.

Unterbringung nicht der Pandemie angemessen

Das Neubauprojekt des Gardequartiers wird nach Darstellung der Kasernenstiftung dadurch notwendig, dass der jetzige Bau Mängel aufweist und nicht mehr heutigen Standards entspricht. Die Unterbringung der Soldaten in Zweier- und teils Dreierzimmern erwies sich in der Corona-Pandemie als problematisch.

Die historische Lage der Gebäude sowie geologische und archäologische Gegebenheiten machen das Bauvorhaben komplex. Zudem muss die Truppe auch während der Bauarbeiten einsatzbereit bleiben.

 

Schweizergarde mit Mundschutz / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Schweizergarde mit Mundschutz / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA