Bischof Jung verteidigt Synodalen Weg gegen Kritik

"Natürlich können wir nicht einfach das Zölibat abschaffen"

Der Würzburger Bischof Franz Jung hat den Reformdialog Synodaler Weg in der katholischen Kirche gegen Kritik verteidigt. Er sehe nicht die Gefahr eines deutschen Sonderwegs, der zur Spaltung der Kirche beitragen könnte.

Bischof Franz Jung / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Franz Jung / © Harald Oppitz ( KNA )

Das sagte Jung in einem Interview mit dem Radiosender BR24, das am Donnerstag ausgestrahlt werden soll. "Der Vatikan hat natürlich auf der einen Seite die Aufgabe, die amtliche Lehre zu vertreten. Auf der anderen Seite hat er die Aufgabe, die Kirche zusammenzuhalten."

Man merke zudem, dass die Fragen keine rein deutschen seien, "sondern das sind auch in anderen Ländern Fragen, die jetzt aufgebrochen sind und die einer Behandlung bedürfen", betonte der Bischof weiter. Ob die Themen dann von der Weltkirche umgesetzt würden, hänge von deren Reichweite ab.  "Natürlich können wir nicht einfach das Zölibat abschaffen", so Jung.

Nicht alles umwerfen

Man könne aber fragen, was Priestersein heute unter den Bedingungen westlicher Gesellschaften bedeute. Es gehe um grundsätzliche Überlegungen zum Amtsverständnis. Man werde dadurch nicht alles umwerfen, vielmehr sei dies ein grundsätzlicher Diskussionsbeitrag für den Reformdialog der Weltkirche.

Auch die Kritik, im Synodalen Weg würden gleich einem Kirchenparlament Reformen durch Mehrheitsbeschlüsse durchgesetzt, wies der Würzburger Bischof zurück. Stattdessen verwies er auf den von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Prozess auf Ebene der Weltkirche. "Der Papst sagt, es geht um eine synodale Bekehrung der Kirche. Es geht um mehr Mitsprache, es geht um eine große Partizipation jenseits bischöflicher Entscheidungsbefugnisse."

Mit dem Wunsch nach mehr Beteiligung der Gläubigen renne man daher offene Türen ein.


Quelle:
KNA
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