Theologen und Kirchenvertreter würdigen Enzyklika "Fratelli tutti"

"Kraftvoller Ausdruck des Glaubens"

Theologen und Kirchenvertreter haben die jüngste Enzyklika "Fratelli tutti" von Papst Franziskus gewürdigt. Das Schreiben sei "ein kraftvoller Ausdruck des Glaubens in einer Zeit des Zweifels", hieß es. 

L'Osservatore Romano mit dem Abdruck der Enzyklika "Fratelli tutti" / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
L'Osservatore Romano mit dem Abdruck der Enzyklika "Fratelli tutti" / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Dies äußerte der Leiter der Vatikanbehörde für Entwicklung, Kurienkardinal Peter Turkson, am Montag während eines Online-Kolloquiums der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach. In seinem Schreiben bekräftige der Papst die Grundsätze der katholischen Soziallehre und wende sie auf die heutige Zeit an, etwa auf die Klimakrise, die Corona-Krise, politische Polarisierung sowie Migration und Menschenhandel.

Enzyklika findet deutschlandweit Zuspruch:

Die Corona-Pandemie habe "sehr konkret und unmittelbar gezeigt, dass wir als Menschheit in einem Boot sitzen", sagte der deutsche katholische Sozialbischof Franz-Josef Overbeck. Viele Menschen bewegten sich in einem Konfliktfeld zwischen Angst und Abschottung auf der einen sowie Mut und Zusammenhalt auf der anderen Seite. Dieses Spannungsfeld tue sich im Privaten, aber auch auf der großen politischen Bühne auf. Als Beispiel nannte er die Debatte um die Verteilung von künftigen Corona-Impfstoffen.

Die Freiburger Theologin Ursula Nothelle-Wildfeuer sieht die Enzyklika in der Tradition früherer Sozialverkündigungen. "Zugleich artikuliert sich hier ein weiterführendes Konzept", so die Professorin. Sie sprach von einem "Plädoyer für eine neue alles und alle prägende Kultur, die alle Menschen guten Willens und alle Religionen in einen Dialog und Kooperation führen soll und kann."


Kardinal Peter Turkson (KNA)
Kardinal Peter Turkson / ( KNA )
Quelle:
KNA