Papst fordert "neue Antwort" auf die Not vieler Familien

"Das Herz den Armen schenken"

Es gibt zu wenig Barmherzigkeit in der Welt, sagt Papst Franziskus. Bei einer Begegnung mit einem caritativen Bund forderte er mehr Einsatz für die Familien, deren Existenz in der Coronakrise ins Wanken geraten sei.

Papst Franziskus segnet Kinder (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus segnet Kinder (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der Papst hat zum Einsatz für durch die Corona-Krise in Not geratene Familien gemahnt. Viele seien über Nacht in existenzbedrohende finanzielle Schwierigkeiten geraten, sagte Franziskus am Freitag vor Mitgliedern der Wohltätigkeitsorganisation "Circolo San Pietro". Und es würden immer mehr, "denn die Auswirkungen der Pandemie werden schrecklich sein".

Auf eine solche Ausnahmesituation könne man keine übliche Antwort geben, "sondern es ist eine neue, andere Antwort erforderlich", so das Kirchenoberhaupt.

Dazu sei es notwendig, ein Herz zu haben und die Wunden der Gesellschaft zu erkennen. Dann könne man aktiv und auf kreative Weise Nächstenliebe praktizieren. Diese Elemente seien wichtig, um karitative Aktionen erfolgreich zu gestalten.

Franziskus: Zu oft kein Raum für Barmherzigkeit

Franziskus kritisierte, dass in dieser Welt allzu oft kein Raum für Barmherzigkeit bleibe. "Jeder von uns ist aufgerufen, den Kurs zu ändern." Ein wichtiges Zeugnis der Barmherzigkeit sei es, "das Herz den Armen zu schenken". Das sei angesichts der Pandemie-Folgen bedeutsamer denn je, betonte der Papst.

Der Circolo San Pietro (Bund des Heiligen Petrus) wurde 1869 von Jugendlichen aus dem gehobenen Bürgertum und adligen römischen Familien gegründet. Ursprüngliches Ziel war es, den Papst gegen antiklerikale Angriffe zu verteidigen. Heute engagiert sich die Vereinigung in Rom vor allem karitativ, etwa in der Obdachlosenhilfe.


Quelle:
KNA