Gregor Gysi über den Papst und Religion

"Ideale Gesellschaft - die den Egoismus überwunden hat"

Gregor Gysi lobt den Papst für seine aufrechte und ehrliche Art. Obwohl er nicht an Gott glaube, fürchtet der Linken-Politiker "eine religionsfreie Gesellschaft". 

Gregor Gysi und Papst Franziskus / © privat (Die Linke)
Gregor Gysi und Papst Franziskus / © privat ( Die Linke )

Im Interview mit der Wochenzeitung "Neue Bildpost" mutmaßt Gysi, Franziskus sei zum Kirchenoberhaupt gewählt worden, "weil man nach den Missbrauchsfällen wieder an die Grundwerte des christlichen Glaubens anknüpfen wollte. Schade ist nur, dass er von einigen Kardinälen auch behindert wird.“

"Ich fürchte eine religionsfreie Gesellschaft"

Der langjährige Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag fügte an, er glaube nicht an Gott, weil er denke, dass alles naturwissenschaftlich erklärbar sei. "Aber ich fürchte eine religionsfreie Gesellschaft, weil es dann kaum definierte Werte und Moralvorstellungen gäbe und wichtige Traditionen verschwänden, zum Beispiel Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Außerdem glaube ich insofern, als ich ein Zweckoptimist bin. Das hat mein Leben erleichtert.“

Zum Thema Gottesbezug im Grundgesetz sagte der Politiker: "Im Prinzip bin ich schon deswegen dagegen, weil sich die Menschen, die sich eine Verfassung geben, nicht auf Gott berufen sollten. Sie selbst haben die Verfassung geschrieben, nicht er.“ Außerdem bestehe die Gefahr, dass die Nichtgläubigen sich ausgeschlossen fühlten.

Mutter Terea - eine wichtige Weltautorität

Gysi ergänzte, er habe zwar kein Vorbild, sehe aber in manchen Menschen "eine wichtige Weltautorität“ - unter anderen in Mutter Teresa. "Eine ideale Gesellschaft ist für mich jene, die den Egoismus überwunden hat“, so Gysi weiter.

 

 


Quelle:
KNA