Frankreichs Juden wählen Oberrabbiner

Drei Kandidaten stehen zur Wahl

Frankreichs Juden wählen an diesem Sonntag ihren neuen Oberrabbiner. Amtsinhaber Haim Korsia steht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung. Gut 300 Wahlleute des jüdischen Konsistoriums entscheiden über das siebenjährige Mandat.

Kippot/Symbolbild Judentum / © Karolis Kavolelis (shutterstock)
Kippot/Symbolbild Judentum / © Karolis Kavolelis ( shutterstock )

Außer dem 57-jährigen Korsia kandidieren Mikael Journo (47), derzeit Rabbiner einer Pariser Synagoge, sowie Laurent Berros (54), Rabbiner von Sarcelles in der Pariser Banlieue. Letzterer war bereits 2014 gegen Korsia angetreten.

Herausforderer Journo wirbt für "einen neue Vision, einen frischen Atem"

In seiner Bewerbungsrede im März warb Korsia, der Vater von fünf Kindern ist, für eine Verlängerung seines Mandats, um "eine starke und sichere Zukunft für das Judentum in Frankreich zu garantieren". Er verwies auf grassierenden Antisemitismus im Land. Es gebe Orte in Frankreich, wo "unsere Kinder nicht sicher zur Schule gehen können". Auch sei in Teilen die Religionsfreiheit bedroht, etwa in der Frage des rituellen Schlachtens.

Journo, derzeit auch Leiter der jüdischen Krankenhausseelsorge in Frankreich, entgegnete in einem Offenen Brief, die jüdische Gemeinde brauche "eine neue Vision, einen frischen Atem". So gelte es etwa, die Rolle der Frauen in den Gemeinden rasch anzugehen. - Mit rund 500.000 Mitgliedern ist die jüdische Gemeinschaft in Frankreich heute die größte in Europa.


Quelle:
KNA