Jesuiten starten Kampagne gegen Krisenstimmung

"Trotzdem dankbar!"

Die Jesuiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben gegen den Corona-Blues eine Dankbarkeitskampagne gestartet. In Ahnlehnung an die Ignatianische Spiritualität geht es dabei jeweils um einen persönlichen Perspektivwechsel.

Ein Mann klatscht für medizinisches Personal auf seinem Balkon / © Unai Huizi Photography (shutterstock)
Ein Mann klatscht für medizinisches Personal auf seinem Balkon / © Unai Huizi Photography ( shutterstock )

Unter dem Motto "Trotzdem dankbar!" wollen sie in der zweiten Welle der Pandemie eine Antwort auf die zunehmende Krisenstimmung geben, wie es in einer Mitteilung des Ordens vom Mittwoch in München heißt.

Das vergangene Jahr sei für die gesamte Gesellschaft herausfordernd gewesen. Gründe zu verzagen, gebe es genug. Doch Studien zeigten, dass eine dankbare Haltung zum Leben das Immunsystem stärken und Menschen krisenresistenter machen könne.

Es gibt immer Gründe fur Dankbarkeit

Bereits der heilige Ignatius von Loyola (1491-1556), der Ordensgründer der Jesuiten, sei von der Wirkung der Dankbarkeit überzeugt gewesen. Er habe diesen Lebensstil in seinem Tagesrückblick eingeübt, indem er sich jeden Abend vor Augen gehalten habe, was ihm Gutes widerfahren sei. Mit der Kampagne wolle der Orden den Menschen diese Methode näher bringen und sie zum Perspektivwechsel ermutigen.

"Selbst unter schwierigen Bedingungen lässt sich etwas finden, wofür man dankbar sein kann. Die Ignatianische Spiritualität bietet dafür eine wirksame Methode", erklärt Pater Martin Stark.

Anlehnung an Ignatianische Spiritualität

Im Ignatianischen Tagesrückblick reflektiere man seinen Tag und schaue zurück auf das Erlebte, wobei man immer mit dem Guten beginnen solle, heißt es. Um diese Methode einzuüben, sei vom Orden ein «Dankbarkeitstagebuch» kreiert worden, in dem der Tagesrückblick erläutert werde. Dieses könne kostenlos bestellt werden. Damit werde die Möglichkeit geboten, einen Monat lang einzutragen, wofür man dankbar sei.

Durch das Aufschreiben würden Dinge deutlicher erkennbar. Zugleich könnten auf einer Community-Wall unter www.jesuiten.org/trotzdem-dankbar Anliegen geteilt werden.

 

Quelle:
KNA