Vatikan richtet Kommission zum Umgang mit Corona-Folgen ein

"Wir müssen jetzt handeln"

Der Vatikan hat eine Kommission ins Leben gerufen, die Leitlinien für den weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie erarbeiten soll. Das Gremium steht unter der Leitung des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen.

Geistlicher im Vatikan / © Andrew Medichini (dpa)
Geistlicher im Vatikan / © Andrew Medichini ( dpa )

Insgesamt sollen fünf Arbeitsgruppen entstehen, wie es in einer nun veröffentlichten Mitteilung heißt. Aufgabe der Mitglieder sei eine umfassende Analyse über die "sozioökonomischen und kulturellen Herausforderungen der Zukunft".

Die behördenübergreifenden Arbeitskreise sollen zudem Pläne für eine wirksame Unterstützung der Ortskirchen entwerfen, die gemeinsam mit dem weltweiten Hilfsnetzwerk Caritas Internationalis gegen die Krise vorgehen könnten. Ein weiterer Schwerpunkt ist den Angaben zufolge die Erforschung der Pandemie und deren Folgen - insbesondere für Umwelt, Wirtschaft, Arbeit, Gesundheit, Politik, Kommunikation und Sicherheit. Auch über die Finanzierung von Hilfsprojekten werde in den fünf Gruppen beraten.

"Wir müssen jetzt handeln"

Die Ergebnisse würden unter Federführung des vatikanischen Staatssekretariats an andere Staaten und internationale Organisationen weitergegeben, hieß es. "Wir müssen jetzt handeln und schnellstmöglich darüber nachdenken, was als nächstes passiert", sagte Kurienkardinal Peter Turkson dem Portal "Vatican News" (Mittwoch).

Es gehe darum, angesichts der Krise "ein rasches und konkretes Zeichen der Unterstützung" durch den Papst und die Kirche zu setzen, so der Leiter der Entwicklungsbehörde. Die neu geschaffene Kommission werde alle Kräfte bündeln, um den Ortskirchen zu helfen und so Leben zu retten.

Darüber hinaus gelte es, Vorkehrungen für die Zeit nach der Pandemie zu treffen, betonte Turkson. Papst Franziskus sei überzeugt, dass die Menschheit vor einem "epochalen Wandel" mit gravierenden sozialen und wirtschaftlichen Einschnitten stehe. Die Kirche benötige ein Konzept darüber, was sie in dieser schwierigen Zeit anbieten könne. "Wenn wir nicht über morgen nachdenken, werden wir am Ende wieder unvorbereitet sein", so der Kardinal.


Kardinal Peter Turkson (KNA)
Kardinal Peter Turkson / ( KNA )
Quelle:
KNA