Ostdeutschlands katholische Bischöfe halten weitere Finanzhilfen aus den West-Bistümern für unabdingbar. "Angesichts unseres missionarischen Großauftrags in Ostdeutschland und der Herausforderung, die Kirche in die Öffentlichkeit zu bringen, wäre ein Wegfall der Zuschüsse für unsere Bistümer eine völlig falsche Entwicklung", sagte der Berliner Erzbischof Heiner Koch am Montag in Leipzig nach einem Treffen mit den anderen ostdeutschen Bischöfen.
Institutionen und Angebote leiden
Zahlreiche Kindergärten, Schulen und katholische Angebote wären dann nicht mehr finanzierbar. Derzeit laufen Verhandlungen, ob und wie der sogenannte Strukturbeitrag ab 2020 weitergezahlt wird. Zudem drängen die Ost-Bischöfe bei der Priesterausbildung auf neue Konzepte. "Wir begeben uns in den Prozess mit der Deutschen Bischofskonferenz, allerdings mit einer gewissen Ungeduld, da wir uns in personeller und konzeptioneller Hinsicht einem deutlichen Handlungsbedarf ausgesetzt sehen", so Koch.
Bei der pastoralen Ausbildung müsse es künftig tragfähige Lösungen geben. Als weiteres Thema diskutierten die Bischöfe Wege, wie in der ländlichen Diaspora Seelsorge und pastorale Strukturen aufrecht erhalten werden können. Insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt wird Prognosen zufolge die Zahl der Katholiken weiter sinken und sich dadurch die Situation verschärfen.
Treffen mit sechs Bischöfen
An der zweitägigen Zusammenkunft nahmen außer Koch die Bischöfe Gerhard Feige (Magdeburg), Ulrich Neymeyr (Erfurt), Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) und Wolfgang Ipolt (Görlitz) teil, zudem Erzbischof Stefan Heße vom Erzbistum Hamburg, dem Mecklenburgs Katholiken angehören.