Bischofsvollversammlung: Oster lobt Ministrantenarbeit

"Riesiges Pfund in der Jugendarbeit"

Jugendbischof Stefan Oster hat auf der Vollversammlung der Bischofskonferenz die Ministrantenarbeit gewürdigt. Gemeinsam mit den Organisatoren stellte er die Internationale Ministrantenwallfahrt in diesem Sommer nach Rom vor.

Ministrant mit Weihwasserkessel und Aspergill / © Maria Irl (KNA)
Ministrant mit Weihwasserkessel und Aspergill / © Maria Irl ( KNA )

Jugendliche würden durch den Dienst am Altar und die damit verbundene Liturgie in ein aktives Glaubensleben hineingeführt, sagte der Passauer Bischof am Dienstag bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Die Arbeit mit Ministranten nannte er ein "riesiges Pfund in der Jugendarbeit".

Unter dem Motto "Suche Frieden und jage ihm nach!" werden in Rom von Ende Juli bis Anfang August rund 60.000 Jungen und Mädchen aus mindestens 16 Ländern zusammenkommen, sagte Klara Csiszar, Vizepräsidentin des Internationalen Ministrantenbundes CIM. Darunter seien allein 50.000 Anmeldungen aus Deutschland.

Höhepunkt: Sonderaudienz mit Papst Franziskus

Daneben wollten junge Menschen aus Antigua und Barbuda in der Karibik, Belgien, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweiz, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn und den USA an der Fahrt nach Rom teilnehmen, sagte Csiszar.

Höhepunkt wird eine abendliche Sonderaudienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz sein. Er selbst erinnere sich immer noch gerne an solche Wallfahrten, sagte Oster. "Man verliebt sich in die Stadt, in die lebendige Gemeinschaft".

 

 

 

Auch Jugendliche selbst kamen zu Wort. Für die 14-jährige Johanna Funk aus Eichstätt ist es die erste Wallfahrt nach Rom. Sie sei gespannt darauf, Papst Franziskus bei der großen Audienz auf dem Petersplatz live zu sehen, sagte die Ministrantin. "Ich finde es schön, wenn man spürt, dass auch anderen Jugendlichen der Glaube wichtig ist und sie gerne Ministranten sind." 

Jonas Ferstl aus Preith bei Eichstätt fährt bereits zum dritten Mal nach Rom. Der 17-jährige erklärte, ihm sei der Glaube sehr wichtig. "Es ist gut, etwas zu haben, an dem ich mich festhalten kann – auch dann, wenn’s einmal nicht so gut läuft. Fußball ist klasse – aber wenn’s mal richtig eng wird im Leben, kann er dir auch nicht wirklich helfen."

"Gemeinschaft spürbar machen"

Ziel sei es, Gemeinschaft spürbar zu machen, sagte Alexander Bothe als zuständiger Referent bei der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj). Dies werde allein durch das Mottolied und gemeinsame Pilgerzeichen wie Schlauchtücher und Pilgerarmbänder deutlich. Sie stifteten Identität und Gemeinschaft und würden auch gern zwischen den Jugendlichen getauscht.

Die eigene App "goRome!" bietet den Teilnehmern ein Education-/Adventure-Game rund um den Patron der Ministranten, den heiligen Tarcisius. Sie enthält auch alle wichtigen Informationen zur Wallfahrt, etwa zu den verschiedenen Veranstaltungen.

"Ein besonderes Zeichen für die Jugend"

Neben "Blind Dates" von je drei Pilgergruppen an 300 Orten in Rom sollen auch die jeweiligen Nationalkirchen vor Ort Anlaufstellen sein, um zum Austausch, Gebet oder Beichtgesprächen einzuladen. So werde durch die Wallfahrt deutlich, dass die Kirche im Jahr 2018 "ein besonderes Zeichen für die Jugend setzt - jung, bunt und mit einer Botschaft des Friedens über alle Grenzen hinweg", so Bothe.

Der Internationale Ministrantenbund CIM wurde 1960/1961 gegründet. 1961 fand die erste gemeinsame Romwallfahrt statt. Seither haben Jugendliche ab 13 Jahren und junge Erwachsene alle vier bis fünf Jahre die Möglichkeit, gemeinsam nach Rom zu pilgern.

In Deutschland engagieren sich derzeit etwa 360.000 junge Menschen im Ministrantendienst. 2014 gab es einmalig eine eigene Wallfahrt nur für Ministranten aus Deutschland, an der mehr als 50.000 Ministrantinnen und Ministranten teilnahmen.

 

Organisatoren der Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom  / © Ottersbach (DR)
Organisatoren der Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom / © Ottersbach ( DR )
Quelle:
epd , KNA
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