Kritik an orthodoxer Kirche trotz Haftentlassung von Priester

Armutszeugnis für Menschenrechte

Der russisch-orthodoxe Priester Andrei Vinarsky ist laut Menschenrechtlern nach 25 Tagen Haft aus dem Gefängnis in Russland entlassen worden. Dennoch gab es laute Kritik am Verhalten der Russisch-Orthodoxen Kirche.

Ein russisch-orthodoxer Priester / © Allatrust (shutterstock)
Ein russisch-orthodoxer Priester / © Allatrust ( shutterstock )

Der Erzpriester von Chabarowsk war am 13. Mai zu 25 Tagen Gefängnis verurteilt worden, weil er an einer nicht genehmigten Demonstration zur Freilassung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny teilgenommen habe.

Der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin, monierte, "dass die Russisch-Orthodoxe Kirche das Engagement ihrer Geistlichen für Meinungsfreiheit und gegen Menschenrechtsverletzungen nicht demonstrativ unterstützt".

Große Popularität in Sibirien

Eine Kirche, die sich in einer solchen Situation verstecke und keine Solidarität mit ihren Geistlichen übe, mache sich "zu Kumpanen derjenigen, die den Menschen ihre universellen Rechte nehmen".

Der Geistliche sei in Sibirien populär, so die IGFM. Dennoch habe die zuständige Diözese der Ostkirche - die Eparchie Birobidschan - entschieden, dass Vinarsky keine Gottesdienste leiten und predigen dürfe, bis er "Buße tut und aufhört, an nicht genehmigten Kundgebungen teilzunehmen".


Quelle:
KNA
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