Mit Abendmahls- und Eucharistiefeiern gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu vor seiner Kreuzigung. Das theologische Verständnis unterscheidet sich zwischen den christlichen Konfessionen stark.
Nach katholischer Auffassung, die im Konzil von Trient (1545-1563) festgeschrieben wurde, ist Jesus Christus real in den Zeichen von Brot und Wein gegenwärtig, die dabei ihre "Substanz" ändern. In den reformatorischen Kirchen wird mehr der Bekenntnis- und Gedächtnischarakter betont, die Lehre der "Realpräsenz" Christi sehen die Kirchen der Reformation unterschiedlich.
Seit 1973 praktizieren die reformatorischen Kirchen Europas Abendmahlsgemeinschaft und laden dazu ausdrücklich andere Christen ein. Die katholische Kirche versteht die Gemeinschaft am Altar als Ausdruck der Einheit in Glaube und Lehre. Die Eucharistiefeier ist ein Sakrament.
Zur katholischen Kommunion sind nur Katholiken sowie Mitglieder der unierten orientalischen Kirchen zugelassen. Protestanten dürfen in Ausnahmefällen - etwa in bestimmten Notlagen - die Eucharistie empfangen. (KNA / 23.1.21)
23.02.2021
Warme Worte: Verständnis für die Zurückhaltung der katholischen Kirche in der Frage der Abendmahls- und Eucharistiegemeinschaft mit den Protestanten zeigt die Leiterin des Konfessionskundlichen Instituts des Evangelischen Bunds.
Sie sehe "die Ökumene immer weltweit", sagte die Theologin Dagmar Heller am Dienstag in einem Interview des Fachdiensts "Ökumenische Information" der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Evangelisch ist nicht gleich evangelisch
Die Situation in Deutschland, wo die beiden großen Kirchen fast gleich viele Mitglieder hätten und es sehr viele konfessionsverbindende Ehen gebe, sei aus der Sicht der römischen Weltkirche ein Sonderfall, betonte Heller. "Unser Problem in Deutschland liegt darin, dass wir die katholische Kirche in ihrer Struktur als Weltkirche noch nicht richtig erfasst haben."
"Jetzt stellen Sie sich mal einen katholischen Priester in Nigeria vor, der hört, es gebe eucharistische Gastbereitschaft mit 'Protestanten' - denn der Begriff 'evangelisch' lässt sich nicht in dem Sinne, wie er bei uns gebraucht wird, in andere Sprachen übersetzen", sagte Heller.
Man "tickt" anders
Unter den Begriff "Protestanten" fielen etwa in Nigeria sehr unterschiedliche Kirchen und Gemeinschaften, die von den Katholiken dort als sehr uneinheitlich und heterogen wahrgenommen würden und die zum Teil auch antikatholisch agierten. "Solche Dinge müssen wir uns klarmachen, um zu verstehen, warum die katholische Kirche an dieser Stelle anders 'tickt' als wir", meinte die Institutsleiterin.
Damit wolle sie nicht alle katholischen Reaktionen verteidigen, fügte sie hinzu. Denn es müsste dennoch Möglichkeiten einer Annäherung in der Abendmahlsfrage geben. Zugleich wandte sie sich gegen eine "Fixierung auf die evangelisch-katholische Ökumene". Das sei in vielen Großstädten schon lange nicht mehr die Realität der Ökumene.
Mit Abendmahls- und Eucharistiefeiern gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu vor seiner Kreuzigung. Das theologische Verständnis unterscheidet sich zwischen den christlichen Konfessionen stark.
Nach katholischer Auffassung, die im Konzil von Trient (1545-1563) festgeschrieben wurde, ist Jesus Christus real in den Zeichen von Brot und Wein gegenwärtig, die dabei ihre "Substanz" ändern. In den reformatorischen Kirchen wird mehr der Bekenntnis- und Gedächtnischarakter betont, die Lehre der "Realpräsenz" Christi sehen die Kirchen der Reformation unterschiedlich.
Seit 1973 praktizieren die reformatorischen Kirchen Europas Abendmahlsgemeinschaft und laden dazu ausdrücklich andere Christen ein. Die katholische Kirche versteht die Gemeinschaft am Altar als Ausdruck der Einheit in Glaube und Lehre. Die Eucharistiefeier ist ein Sakrament.
Zur katholischen Kommunion sind nur Katholiken sowie Mitglieder der unierten orientalischen Kirchen zugelassen. Protestanten dürfen in Ausnahmefällen - etwa in bestimmten Notlagen - die Eucharistie empfangen. (KNA / 23.1.21)