Erste Messe in Genfer Kathedrale seit 1535 erneut verschoben

Weiter warten auf historisches Ereignis

Historisches Ereignis für die Ökumene vertagt: In Genf, der Stadt des Reformators Johannes Calvin, ist die erste katholische Messe in der reformierten Kathedrale Saint Pierre seit knapp 500 Jahren erneut verschoben worden.

Reformierte Kathedrale St. Peter in Genf / © RossHelen (shutterstock)
Reformierte Kathedrale St. Peter in Genf / © RossHelen ( shutterstock )

Sie soll nun 2021 stattfinden. Ein konkreter Termin wurde noch nicht genannt. Ursprünglich war die Messe bereits für den 29. Februar geplant gewesen. Sie war dann jedoch wegen der Corona-Pandemie zunächst auf den 30. Mai (Pfingstsamstag) verlegt und schließlich kurzfristig doch abgesagt worden.

Das Projekt des katholischen Gottesdienstes in der reformierten Kathedrale beruht auf einer Einladung der reformierten Kirchgemeinde an die Katholiken.

Großes Symbol der Einheit der Christen

Kurienkardinal Kurt Koch, aus der Schweiz stammender "Ökumeneminister" des Papstes, bezeichnete die geplante Messe in einer Hauptstadt des Protestantismus zu Jahresbeginn als ein großes Symbol der Einheit der Christen. Der Weltkirchenrat (ÖRK) sprach von einem "bedeutenden ökumenisches Ereignis".

Nach einer Predigt von Guillaume Farel, der am 8. August 1535 in Saint Pierre die Prinzipien der Reformation verkündet hatte, waren in der Genfer Kathedrale die Zeichen der katholischen Liturgie gelöscht worden.

Anschließend wirkte Calvin (1509-1567) 23 Jahre lang als Prediger in Saint Pierre. Der französische Theologe gründete unter anderem die "Genfer Akademie", die zur Hochschule des Calvinismus wurde.

 


Kurienkardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz (KNA)
Kurienkardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz ( KNA )

Aussicht auf Genf von der Höhe der Kathedrale Saint-Pierre / © Alexander Demyanenko (shutterstock)
Aussicht auf Genf von der Höhe der Kathedrale Saint-Pierre / © Alexander Demyanenko ( shutterstock )
Quelle:
KNA