Münchner Betroffenenbeirat radelt zu Tatort-Gemeinden
2023 pilgerten Missbrauchsbetroffene aus dem Erzbistum München und Freising elf Tage lang mit dem Fahrrad zum Papst nach Rom. Dieses Mal steht eine Tour zu Tatort-Gemeinden an.
2023 pilgerten Missbrauchsbetroffene aus dem Erzbistum München und Freising elf Tage lang mit dem Fahrrad zum Papst nach Rom. Dieses Mal steht eine Tour zu Tatort-Gemeinden an.
Ein verurteilter Missbrauchstäter wurde nach seiner Haftstrafe in mehreren Gemeinden des Erzbistums als Priester eingesetzt. Ein Betroffenensprecher kritisiert das Erzbistum scharf und fordert mehr Transparenz und Personal.
In seinem Tätigkeitsbericht zieht der Betroffenenbeirat des Erzbistums Köln eine überwiegend positive Bilanz. So wurde die Beteiligung von Betroffenen in der Ausbildung von Priestern, Diakonen und der Prävention fest etabliert.
Eine bayerische Gemeinde ehrt einen Geistlichen nicht länger durch eine nach ihm benannte Straße. Es ist das Ergebnis einer langen Debatte. Bischof Rudolf Voderholzer hatte das Begehren unterstützt. Im Ort gehen die Vorbehalte weiter.
Der Expertenbericht zu Missbrauch erschütterte vor einem Jahr das Erzbistum Freiburg. Es gibt hunderte Betroffene und Täter. Der Betroffenenbeirat sieht weiterhin Handlungsbedarf für schwer traumatisierte Betroffene.
Im Jahr 2023 hat die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen mehr Zahlungen von über 50.000 Euro zugesprochen als im Vorjahr. Missbrauchsbetroffene aus der katholischen Kirche kritisieren das Verfahren als intransparent.
Im Bistum Mainz sind weitere Fälle von sexuellem Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche bekanntgeworden. Zwei mutmaßliche Täter stellen sich. Das Bistum will die Aufklärung voranbringen und dafür Strukturen stärken.
Betroffene sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche können zwar Anerkennungszahlungen erhalten. Dem Verfahren dazu fehle aber Unabhängigkeit, kritisiert ein Betroffenenvertreter und schlägt Änderungen vor.
Auf das Bistum Trier könnten Gerichtsverfahren zukommen, in denen Missbrauchsbetroffene hohe Entschädigungen verlangen. Die ersten Klagen werden vorbereitet. Das Bistum werde sich dem stellen, sagte Sprecherin Judith Rupp.
Die unabhängige Studie der evangelischen Kirche bestätigt einen mangelhaften Umgang mit dem Themenkomplex Missbrauch. Der DBK-Betroffenensprecher Johannes Norpoth attestiert der evangelischen Kirche noch einen langen Weg.
Die evangelische Kirche begann später als die katholische mit der Aufarbeitung von Missbrauch. Nun präsentieren Forscher eine Untersuchung über Missbrauch in den Reihen von EKD und Diakonie. Am Donnerstag wird die Studie vorgestellt.
Detlev Zander erlebt als Kleinkind in einem evangelischen Kinderheim sexuelle Gewalt. Seit Jahren drängt er die evangelische Kirche zur Aufarbeitung. Er ist sicher, die am Donnerstag vorgestellte Studie wird viele aufschrecken.
Über die Höhe der Zahlungen an Betroffene sexualisierter Gewalt gibt es Meinungsverschiedenheiten. Zuletzt zeigten sie sich beim Bistum Augsburg und der Deutschen Bischofskonferenz. Auch Johannes Norpoth sieht noch Gesprächsbedarf.
Für zwei Gremien, die sich mit sexuellem Missbrauch und Gewalt in der katholischen Kirche beschäftigen, werden Mitarbeitende gesucht. Die Meldefrist wurde laut der Deutschen Bischofskonferenz bis zum 15. Februar verlängert.
Es war eine der Kirchen-Personalien des Jahres. Nach dem Rücktritt von Annette Kurschus wird die Evangelische Kirche in Deutschland kommissarisch von der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs geleitet. Was ist von ihr zu erwarten?
Die Missbrauchsbetroffene Johanna Beck wirft dem Vatikan fehlenden Reformwillen und mangelnden Einsatz vor. In Rom herrsche ein "selektives Verständnis", wie man mit Personen umgehe, denen Leid zugefügt worden sei.
Selbstbewusst und politisch zeigte sich der deutsche Laienkatholizismus bei seiner Vollversammlung in Berlin. Querschüsse aus Rom, die sich gegen kirchliche Reformanliegen richteten, beeindruckten nicht sonderlich.
Katharina Kracht kritisiert den Umgang der Evangelischen Kirche in Deutschland mit Betroffenen sexueller Gewalt. Oft beklagten sie einen unempathischen Umgang durch Fachstellen. Kracht, selbst eine Betroffene, fordert neue Strukturen.
Die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland sieht ihre Kirche bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt auf einem guten Weg. Die vergangenen anderthalb Jahre seien konstruktiv und zielgerichtet gewesen.
Die Missbrauchsstudie für das Bistum Augsburg soll noch dieses Jahr starten, teilte die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität mit. Die Studie solle nicht nur Auswirkungen sexualisierter Gewalt auf die Betroffenen untersuchen.
Am Wochenende haben in Essen die Mitglieder des Synodalen Ausschusses getagt. Betroffenenvertreter waren dabei nicht geladen. Die Zukunft der Kirche ohne Betroffene zu diskutieren, funktioniere aber nicht, kritisiert Johannes Norpoth.
Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, will Regeln für die Beteiligung von Betroffenen an Aufarbeitungsprozessen erarbeiten. Die Mitarbeit von Betroffenen sei nicht hinreichend klar und verbindlich geregelt.
Der Kardinal-Wetter-Platz vor der Marienkirche im rheinland-pfälzischen Landau behält seinen Namen. Zugleich entschied die Pfarrei, auf einer Hinweistafel "Verdienste und Versagen" von Friedrich Wetter zu benennen.
Mit der Wahl eines Vorsitzenden hat die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Essen ihre Konstituierung abgeschlossen und die Arbeit aufgenommen. Acht Mitglieder sollen die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt vorantreiben.
Ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1.000 Worte. Aber Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen gibt trotzdem seinen Senf dazu. Er beobachtet aus seinem "Rome-Office" die Weltsynode und beschreibt im Blog seine Eindrücke aus der ewigen Stadt.