"Wer wird Millionär" mit Kandidat Pfarrer Martin Fohl

 (DR)

Wer kennt sie nicht, die oft gefürchteten Textaufgaben in der Mathematik? Ausgerechnet so eine holte Martin Fohl in der am Montagabend ausgestrahlten RTL-Sendung "Wer wird Millionär?" ein. 32.000 Euro standen für den Pfarrer aus dem Bistum Passau auf dem Spiel. Doch dafür galt es zu wissen: "Wenn er pro Sekunde eine Kombination schafft, braucht ein Dieb für das Öffnen eines Zahlenschlosses mit vierstelligem Code maximal A) etwa 300 Sekunden B) knapp 170 Minuten C) gute fünf Stunden D) rund einen halben Tag."
Einen Tag später am Telefon räumt der 57-jährige Geistliche gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) ein, dass es an dieser Stelle schon brenzlig für ihn geworden sei. Irgendwas mit Hochzahl sei ihm im Kopf umgegangen, aber die letzte Mathestunde liege eben schon mehr als 30 Jahre zurück. Günther Jauch hatte den Kandidaten immer wieder ermuntert, "laut zu rechnen". Am Ende half der Zusatzjoker. Ein junger Mann im Studio, der in einer früheren Sendung mal 1.000 Euro gewonnen hatte, wusste die richtige Antwort: B.
"Passt schon", lautete der klassisch-bayerische Kommentar des Geistlichen, den er gleich mehrmals abgab. Seit 2008 ist der in der Eifel geborene Fohl als Pfarrer im Pfarrverband Pleiskirchen tätig.
Etwas über 2.000 Einwohner hat der Ort im Landkreis Altötting. Dort betreut der promovierte Geistliche zwei Gemeinden und eine Expositur.
In der Sendung schwärmte er von der barocken Sankt-Nikolaus-Kirche und erzählte, dass die Eltern des emeritierten Papstes Benedikt XVI. in dem Gotteshaus geheiratet hätten. Ein Foto zeigte außerdem, wie er dem Heiligen Vater aus Bayern in Rom bei einer Audienz für eine Delegation seiner Gemeinde einen Geschenkkorb überreichte.
Für die Sendung hatte sich Fohl seit Jahren stets aufs Neue beworben.
Nun schaffte er es gleich bei der ersten Auswahlfrage auf den berühmten Stuhl. Als Einziger konnte er in zehn Sekunden den Domspatzen, Nockerln, dem Michel und der Puppenkiste die jeweils passende Stadt Regensburg, Salzburg, Hamburg und Augsburg zuordnen.
Vorgestellt von Jauch als "ledig und Single", lief es danach für den Priester, der die Vier-Joker-Variante wählte, richtig gut.
Der erste Joker war fällig, als es bei 8.000 Euro darum ging zu wissen, was einer EU-Verordnung zufolge seit Juli 2019 Elektroautomodelle haben sollten: "Künstliche Geräusche".
Für Jauch der perfekte Übergang für eine musikalische Einlage des Seelsorgers. Der nämlich, wie er verriet, nimmt nicht nur Zither-Unterricht, sondern beherrscht es auch, dem Jagdhorn Töne zu entlocken. Förster und Jäger, so wie es sein Vater gewesen sei, hätte er sich als Beruf durchaus vorstellen können, sagte Fohl. Dann ließ er das Signal "Sau tot" erklingen. Der Moderator zeigte sich beeindruckt und meinte: "Selbst als waidwunde Sau wäre ich da noch gerührt."
Mit einem weiteren Joker rettete sich der Pfarrer über die 16.000-Euro-Frage, bei der feine Eiweißfäden als Grund für die ungeliebte Haut auf erhitzter Milch gesucht waren. Dazwischen erfuhr die Zuschauergemeinde noch, dass der Geistliche bei zwei FC-Bayern-Fan-Clubs in seiner Gegend aktiver Akteur ist. Bei zwei Treffen mit Franck Ribery hat er sogar als Französisch-Dolmetscher agiert.
Nachdem die Mathematik-Frage gerade gut gegangen war, wollte der Geistliche bei 64.000 Euro das Glück nicht noch einmal herausfordern.
Gefragt war zuletzt, welches Unternehmen von einem 31-Jährigen geführt werde. Zur Auswahl standen Rossmann, Deichmann, Fielmann und Tengelmann. Die richtige Antwort wäre Deichmann gewesen. (KNA)