Schon als kleines Mädchen hat sie in der Bibliothek des Großvaters mit Begeisterung in Büchern die Bilder altägyptischer Kunst betrachtet. Als sie als junge Frau zum ersten Mal die Tempelanlagen von Karnak bei Luxor besuchte, war es endgültig um Wafaa El Saddik geschehen: Seitdem ist die Kunst des Alten Ägypten ihr Leben, sagt sie, „wie ein Fluch des Pharao“ lässt sie sie einfach nicht mehr los.
Als erste Ägypterin überhaupt durfte sie in dem von Männern dominierten Land eine archäologische Grabung leiten. Später wurde sie zur ersten Direktorin des berühmten Ägyptischen Museums in Kairo berufen. Zwischendurch hat sie in Köln einen Ägypter geheiratet und mit ihm eine Familie gegründet. In diesen Tagen blickt Wafaa El Saddik voller Sorge auf ihr Heimatland, sie hat Angst um die Menschen am Nil – und um das einzigartige Weltkulturerbe. In domradio Menschen erzählt sie von ihrer Kindheit während der Nasser-Zeit und der Faszination altägyptischer Kunst, einem Leben zwischen zwei Kulturen und zwei Ländern und von ihren Hoffnungen für ein neues Ägypten.