Stefan Wiesner

Stefan Wiesner / © Krumpen (ak)

Viele Jahre ist Stefan Wiesner, damals noch Leiter eines anderen Verlages, am Kloster Altenberg vorbeigefahren, hoch über ihm lag es am Wegesrand zur täglichen Arbeit. Als Stefan Wiesner das Angebot gemacht wurde, noch mal ganz neu einen christlichen Verlag zu gründen und auch mit über die Verlagsräume entscheiden zu können, bog er ab und fuhr den Berg hoch.

Viele sehnen sich ja nach dem Guten

"Der Ort ist seit 800 Jahren ein geistlicher Ort, ein umbeteter Raum", sagt Stefan Wiesner, er war "perfekt" für das, was Stefan Wiesner suchte. Als es im ersten Anlauf nicht gelang, "habe ich den Grafen, dem die Anlage gehört, selbst gefragt." Die Hartnäckigkeit wurde belohnt. Plötzlich gab es Räume, die vorher augenscheinlich gar nicht zur Verfügung gestanden haben.

Der Verlag brauchte also diese Räume. Aber warum sollten die Menschen Bücher von noch einem Verlag mehr brauchen? "Die Nachrichten sind voll von schlimmen Ereignissen, dass man gar nicht mehr weiß, wie man damit umgehen soll, sich dann am Guten festzuhalten ist wichtig", ist Stefan Wiesner überzeugt.

Mit jedem Buch auf eine andere Art glücklich

Seine Bücher "sollen Menschen einladen, sich mit Schönheit, Kultur, christlicher Lebensweise zu beschäftigen", fasst Stefan Wiesner das Verlagsprogramm zusammen. Wobei er einen weiten Blick auf seine Leserschaft wirft. Am Kloster führe der Pilgerweg der hl. Elisabeth vorbei. So seien schon immer die Suchenden hier vorbeigekommen.

Pilgern mit Lamas von Südtirol nach Rom, der Hochzeitsprediger von Prinz Harry und Herzogin Meghan oder die Geschichte des steilsten Weinberges und seiner noch ganz jungen Besitzer – vom Verlagsprogramm sagt Stefan Wiesner, dass ihn jedes Buch auf eine andere Art glücklich mache: "Das ein Buch Verkaufserfolge hat, macht einen als Verleger glücklich. Aber es macht auch glücklich, eine Geschichte, die unbedingt erzählt werden wollte, erzählen zu können."

Ich bin auch ein großer Abenteurer

Dass Stefan Wiesner heute als Verleger arbeitet, ist ungewöhnlich. Eigentlich kommt er, der von sich sagt, er sei auch ein großer Abenteurer, aus der Werbung und der Herstellung von Büchern. Selten gelingt es dann, auf die andere, die inhaltliche Seite eines Verlages zu wechseln.

Jahrelange Weiterbildung in Abendschulen und eine hohe Faszination für Bücher, an denen so lange gearbeitet wird, bis Inhalt und Gestaltung stimmig sind, waren die Motoren, die Stefan Wiesner an seine heutige Stelle gebracht haben. Er liebt es, "wenn der Leser nicht merkt, was ihn derart anspricht – aber er das Buch einfach unheimlich schön findet – dann ist alles richtig."

Welche Rolle der Künstler Andreas Felger auf diesem Weg spielt, was seine Frau und die vier Kinder zur Bücher- und Arbeitsleidenschaft sagen, warum Stefan Wiesner vier Ausgaben von George Orwells Klassiker "Farm der Tiere" hat, warum es schwer und leicht zugleich ist, heute christliche Bücher zu machen und warum gerade 10 000 Postkarten mit Lamas in Südtirol verteilt werden, erzählt Stefan Wiesner in dieser Sendung Menschen.