Sr. Theresita Müller

Schwester Theresita Maria Müller SMMP / © Wilfried Hiegemann (privat)
Schwester Theresita Maria Müller SMMP / © Wilfried Hiegemann (privat)

Irgendwann war es so weit. Irgendwann hat die heutige Sr. Theresita sich ein Herz gefasst, ist auf einen Berg gestiegen und hat gesagt: "Nun, Gott, wenn es so sein soll, dass ich auf die Musik verzichten soll, dann verzichte ich eben." Der Hintergrund dieses sehr großen Opfers: Sr. Theresita wollte in einer Ordensgemeinschaft leben und dachte, dafür müsse sie als Musikerin ihre geliebte Musik opfern. In einen Orden ist Sr. Theresita dann auch eingetreten. Aber nicht nur in Sachen Musik hatte sie sich getäuscht. Auch ansonsten war das Leben im Orden voller Überraschungen. Um diese Überraschungen und um dieses Ordensleben geht es heute.

Ich dachte, die sexuelle Gewalt im Knabenkonvikt wäre ein Einzelfall

Aufgewachsen ist Sr. Theresita im katholischen Rheinland in einer großen, fröhlichen Familie. Der Vater kam spät aus der amerikanischen Gefangenschaft, sprach wenig über den Krieg und arbeitete als Lehrer. Was auch ein Grund war, warum Sr. Theresita selber Lehrerin wurde. Als nach dem Studium noch ein paar Monate bis zum Referendariat blieben, nutzte sie die Zeit als Erzieherin im Knabenkonvikt.

Sr. Theresita gefiel die Arbeit dort so gut, dass sie nach dem Referendariat dort weiter als Erzieherin arbeitete. Als in den 1980er-Jahren ein Junge sexuelle Übergriffe durch den Kaplan meldete, zog der Leiter des Knabenkonviktes Sr. Theresita ins Vertrauen. Was sie damals erlebte – und wie sie heute über alles denkt, besprechen wir in der Sendung.

Für Gott und viele Menschen

Als Sr. Theresita merkte, dass sie ihr Leben "für Gott und viele Menschen" leben wollte, suchte sie nach einer Ordensgemeinschaft. Warum sie bei den Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP) ihre Heimat fand, hören Sie besser selbst.

Anders als befürchtet, erwartete Sr. Theresita ein Ordensleben als Musikerin. Überraschend arbeitete sie als Schulleiterin in Thüringen. Und noch überraschender war der Ruf, als Friedensarbeiterin gegen Kriegstourismus zu arbeiten: An der Küste der Normandie, dort, genau dort, wo die Alliierten landeten.

Mit der Harfe heilen wie König David

Beim Onlinegespräch, mit dem wir die Sendung aufnehmen, sehe ich im Hintergrund drei Harfen stehen, die Sr. Theresita schon lange spielen kann. Jetzt lernt sie aber auch noch musikalische Heilkunde, lernt, Menschen mit den Klängen der Harfe Wohlbefinden und Heilung zu schenken.

Warum sie findet, vieles dürfe nicht vorschnell in der "Esoterik-Ecke" landen und warum ihr Vorbild König David aus der Bibel ist, kann ich Ihnen nur empfehlen, selbst zu hören. Ich wünsche viel Erkenntnis und noch mehr Vergnügen.