Sr. Luzia Schmuki

Sr. Luzia Schmuki / © Angela Krumpen  (ak)

Schwester Luzia bittet mich in ihr Wohnzimmer. Die Steyler Missionsschwestern leben mitten in Mönchengladbach. Auch das Provinzialat ist in diesem einfachen, an einer befahrenen Straße gelegenen Haus - und nicht im nahegelegenen Steyl, dem alten Sitz der Ordensgemeinschaft, angesiedelt: "Wir wollen das so, wir wollen unter den Menschen sein", sagt Schwester Luzia.

Luzia heißt Licht

Dass ihr Name Luzia Licht bedeutet, hat Sr. Luzia immer viel bedeutet: "Ich mag das Licht, ich hatte immer eine Sehnsucht danach." Dass der Gedenktag der heiligen Luzia und damit der Namenstag von Sr. Luzia im Dezember ausgerechnet während der dunkelsten Tage des Jahres zur Wiederkehr des Lichtes gefeiert wird, hat sie als Kind besonders gefreut.

"Ich wollte immer Mutter werden, das war mein Traum" erzählt Sr. Luzia über ihre Kinder- und Jugendtage. Wie es in ihrem Dorf üblich war, verließ sie mit 16 die Schule, wurde Familienhelferin: "Die Familienhelferin, die zu uns auf den Hof mit sechs Kindern kamen, haben mich fasziniert"

Vertrauen statt Kontrolle

Für die Ausbildung zur Familienhelferin musste Luzia Schmuki aber volljährig sein. Die Wartezeit bis zum 18. Geburtstag in einer von Schwestern geführten Internatsschule hat Luzia Schmuki in keiner guten Erinnerung: "Die Schwestern dort haben uns unentwegt kontrolliert."

Die gegenteilige Erfahrung machte sie später während eines Praktikums für ihre Ausbildung mit Steyler Missionsschwestern: "Die fragten nicht, was ich in meiner Freizeit machte, sie haben mir einfach vertraut". Der Umgang in der internationalen Kommunität hat sie so stark angezogen, dass sie "dieses Leben einfach probieren musste."

Armut in Afrika. Armut in Europa

Sr. Luzia lernte noch einen zweiten Beruf. Als Krankenschwester arbeitete sie in Ghana und Äthiopien. Von den intensiven, schwierigen und wunderschönen Jahren, erzählt sie in der Sendung. Und sie erzählt auch von ihrer heutigen Arbeit: "Auf einmal passiert bei den Menschen so viel, auf einmal merken sie, sie können was, sie sind wer. Auch wenn der Arbeitsmarkt sie einfach beiseitegeschoben hat."

Während Sr. Luzia spricht, strahlen ihre Augen. Ich bin mir fast sicher, Sie können das Strahlen beim Anhören sehen und wünsche viel Vergnügen bei dieser sehr inspirierenden Lebensreise aus den Schweizer Bergen über Afrika nach Mönchengladbach.

(Erstausstrahlung: 02.12.2018)