Ruth Klüger

Autorin und Holocaust-Überlebende
Die Auschwitz-Überlebende Ruth Klüger / © Michael Reichel (dpa)

Ruth Klüger wurde am 30. Oktober 1931 als Tochter jüdischer Eltern in Wien geboren. Als sie zwölf Jahre alt war, wurde sie mit ihrer Mutter in das NS-Konzentrationslager Theresienstadt, später nach Auschwitz-Birkenau und in das Arbeitslager Christianstadt, ein Außenlager des Konzentrationslagers Groß-Rosen, deportiert. 

Auf einem sogenannten Todesmarsch am Ende des Zweiten Weltkrieges konnte Klüger gemeinsam mit ihrer Mutter und einer Pflegeschwester nach Niederbayern fliehen. Ihren Vater ermordeten die Nationalsozialisten in Auschwitz.

Nach ihrem Studium arbeitete Klüger als Professorin für deutsche Literatur an den US-amerikanischen Universitäten von Cleveland, Kansas und Virginia. Bis zu ihrer Emeritierung lehrte sie an der Princeton University und der University of California in Irvine. Ende der 1980er Jahre arbeitete sie als Lessing- und Kleistspezialistin an der Georg-August-Universität Göttingen.

Klügers Erinnerungsbuch "weiter leben. Eine Jugend" erschien 1992. Als Festrednerin im Deutschen Bundestag zum 71. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau schilderte sie im Januar 2016 nicht nur ihr Leid von damals, sondern verbeugte sich auch vor der damals gegenüber Flüchtlingen herrschenden deutschen Willkommenskultur. 

"Dieses Land, das vor 80 Jahren für die schlimmsten Verbrechen des Jahrhunderts verantwortlich war, hat heute den Beifall der Welt gewonnen dank seiner geöffneten Grenzen und der Großzügigkeit, mit der Sie syrische und andere Flüchtlinge aufgenommen haben und noch aufnehmen."

Die Autorin erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik (1997), die Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen (2003), den Lessing-Preis (2007), 2008 erhielt sie das Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland und 2011 den Theodor-Kramer-Preis.

Sie starb im Alter von 88 Jahren nach langer Krankheit in Kalifornien. 

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KNA