Prof. Christoph Butterwegge - Zur Person

Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler und Armutsforscher / © Elisabeth Schomaker (KNA)

Butterwegge lehrte von 1998 bis 2016 an der Uni Köln, am Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften. Der renommierte Armutsforscher hat zahlreiche Bücher verfasst, darunter "Krise und Zukunft des Sozialstaates" (2014), "Hartz IV und die Folgen" (2015) oder "Armut in einem reichen Land" (2016). Seit Ende Oktober 2016 ist er im Ruhestand.

Seine Schwerpunkte sind die Felder Kinderarmut, Entbehrung im Alter, soziale Ausgrenzung, die gesundheitlichen Folgen von Armut sowie das immer stärkere Auseinanderdriften von Mittellosen und Reichen. Von ihm stammt der Begriff "Paternoster-Effekt", der meint: "Die einen fahren noch oben, die anderen nach unten."

Butterwegge ist ehemaliges SPD-Mitglied. Aus Protest gegen die Hartz-IV-Reformen trat er 2005 aber aus. Mit der großen Koalition unter Angela Merkel (CDU) geht er hart ins Gericht. Sie betreibe "Reichtumsförderung statt Armutsbekämpfung". Der Mindestlohn ändere wenig an einem wachsenden Niedriglohnsektor.

Schon 2012 wollte die Linkspartei Butterwegge als Kandidaten gewinnen. Damals war der Kölner Wissenschaftler aber kurzfristig abgesprungen, weil die Partei noch zwei weitere Namen nannte. Die Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld war schließlich damals für die Linken gegen Joachim Gauck angetreten. 2017 schließlich kandidierte Butterwegge für die Linken bei der Wahl des Bundespräsidenten.