Petrus Canisius

 (DR)

Petrus Canisius wurde als Pieter Kanijs am 8. Mai 1521 in Nimwegen geboren, das damals zum deutschen Herzogtum Geldern gehörte und somit Teil des deutschen Reichs war. Bereits mit 15 Jahren kam er an die Hochschule nach Köln, wo er Theologie und Philosophie studierte und 1540 promovierte. 1543 entschloss er sich, mit dem Namen Petrus Canisius in Mainz in den Jesuitenorden einzutreten. Noch als Novize gründete er gemeinsam mit Peter Faber die erste deutsche Jesuitenniederlassung in Köln. 1546 wurde er zum Priester geweiht. Der junge Wissenschaftler, der kurz darauf seine ersten Vorlesungen an der Universität abhielt, war wegen seiner Papsttreue dem zum Protestantismus neigenden Kölner Erzbischof Hermann von Wied ein Dorn im Auge, der deshalb die Ordensniederlassung schließen ließ. Mächtigen Fürsprechern hatte es Kanijs zu verdanken, dass er in der Stadt bleiben konnte.

1547 holte ihn Kardinal Otto Truchseß von Waldburg nach Augsburg und entsandte ihn als seinen persönlichen Theologen zum Konzil von Trient. Noch im selben Jahr rief Ordensgründer Ignatius von Loyola seinen deutschen Mitbruder zu sich nach Rom. 1548 sandte er ihn nach Sizilien, um in Messina eine Niederlassung des Ordens aufzubauen und eine Schule zu gründen. Die ewigen Ordensgelübde legte Canisius am 4. September 1549 in Rom vor Ignatius ab, exakt einen Monat später wurde er an der Universität von Bologna zum Doktor der Theologie promoviert. Im Herbst dann folgte er einem Ruf an die Universität von Ingolstadt, wo er ein halbes Jahr lang Rektor war. Da es ihm aber von den örtlichen Autoritäten nicht gestattet wurde, eine Kollegschule der Jesuiten zu gründen, verließ er mit zwei Mitbrüdern die Stadt und ging nach Wien, wo er Studienpräfekt der jungen Jesuiten, Hofprediger und Theologiedozent an der Universität wurde. 1556 ernannte Ignatius ihn zum ersten Provinzial der Oberdeutschen Jesuitenprovinz. Zwischen 1559 und 1577 wirkte er in Prag, Augsburg und München und nahm an den Augsburger Reichstagen ebenso teil wie an der letzten Sitzungsperiode des Konzils von Trient, dessen Beschlüsse er in Deutschland bekannt machen sollte. Nach Differenzen um ein von ihm verfasstes theologisches Werk wurde Canisius vom Ordensprovinzial der Jesuiten, Paul Hoffaeus, im Jahre 1580 nach Fribourg in der Schweiz versetzt. Dort starb er am 21. Dezember 1597. (DR, 09.05.2021)