Peter Paul Rubens (1577-1640)

 (DR)

Der in Siegen geborene Rubens verbrachte seine Kindheit bis zum 12. Lebensjahr in Köln. Seine Familie wohnte in der Sternengasse, rund 500 Meter von der Pfarrkirche Sankt Peter entfernt. Das Gemälde "Kreuzigung Petri" malte der Künstler ab 1637 in Antwerpen; 1642 kam es nach Köln. In der französischen Besatzungszeit wurde es 1794 in den Louvre nach Paris gebracht und kam 1815 zurück. 1941 fand es auf Schloss Pommersfelden bei Bamberg Schutz vor den Bombardierungen der Alliierten. 1961 kehrte das Werk in die wiederaufgebaute Kirche Sankt Peter zurück. Während der Renovierung von Sankt Peter von 1997 bis 2002 lagerte das Bild im Kölner Dom. 70 Jahre nach der letzten Restaurierung werde das Kunstwerk vor Ort nach modernen wissenschaftlichen Standards analysiert. Das Erzbistum Köln finanziert die Voruntersuchung mit rund 31.500 Euro, wie es hieß. Knapp 11.000 Euro kommen aus Fördermitteln der Denkmalpflege des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Untersuchung an Ort und Stelle mit Infrarot- und Röntgenstrahlen berge den Vorteil, dass das Gemälde weder klimatischen Schwankungen noch dem Risiko von Transportschäden ausgesetzt werde. In der Untersuchungszeit zeigt die in der Kirche beheimatete Kunst-Station Sankt Peter an der Stelle des Meisterwerkes zeitgenössische Kunst unter dem Titel "Rubens-Replace". Rubens hat das Werk im Auftrag der Kölner Kaufmannsfamilie Jabach als Altarbild für seine Taufkirche geschaffen. Es gilt als sein persönlichstes Werk. In Briefen bezeichnete der flämische Künstler das Gemälde, mit dem er sich bis kurz vor seinem Tode befasste, als eines seiner besten. Das Barockbild zeigt den qualvollsten Moment der Kreuzigung des Apostels Petrus, der von fünf Schergen kopfüber ans Kreuz gezwängt wird. Rubens stellt ihn mit einem entblößten athletischen Körper dar, dessen Haut von innen zu leuchten scheint. In der Kirche Sankt Peter ist seit 1987 die vom Jesuiten Friedhelm Mennekes gegründete Kunst-Station Sankt Peter untergebracht. In dem spätgotischen Sakralbau sind immer wieder Ausstellungen mit Gegenwartskunst zu sehen. (KNA)