Peter Ostendorf

Peter Ostendorf / © Angela Krumpen  (ak)

Selbst Politiker wissen es oft nicht besser, denken: wer krank ist geht eben zum Arzt. Schließlich haben wir eine Versicherungspflicht in Deutschland. Wenn es so wäre – dann könnte Peter Ostendorf in Ruhe seinen Ruhestand genießen. Tatsächlich dachte Peter Ostendorf, die Praxis könne sich schnell überflüssig machen.

Moderne Medizin

Das Gegenteil ist der Fall. Heute arbeiten in der Praxis 46 Fachärzte, 16 Krankenschwestern, 2 Dolmetscher und eine Sozialarbeiterin arbeiten. Ehrenamtlich. Damit alle Menschen, die keine Krankenversicherung haben hier kostenlos behandelt werden können.

Die „Praxis ohne Grenzen“ liegt im Hamburger Osten und ist medizinisch mit Geräten und Spezialisten gut ausgestattet:  Zahnmedizin, Augenheilkunde, Innere Medizin, Kinderheilkunde, Chirurgie, Hautspezialisten. Wie hat Peter Ostendorf all diese Freiwilligen rekurriert, will ich wissen: „Die haben sich alle selbstgemeldet“.

Mit der Rente auf keinen Fall aufhören zu arbeiten

Die Freiwilligen, die sich für die Praxis ohne Grenzen gemeldet haben, sind ausnahmslos Rentner. Ganz so wie es Peter Ostendorf seinen Patienten früher immer geraten hat: „Bloss nicht aufhören zu arbeiten mit dem Ruhestand.“ Und Peter Ostendorf gehört nicht zu den Menschen, zu den Menschen, die Wasser predigen, aber selber Wein trinken.

Nach seinem Ausscheiden als Chefarzt hat er in Berlin eine Fortbildung in Kardiologie gemacht. Um dann in seinem ehemaligen Hamburger Krankenhaus ein Präventionszentrum zu gründen und ein knappes Jahrzehnt zu leiten.

Am Herzen liegen ihm die Kinder

Bei seiner aktuellen Arbeit in der Praxis ohne Grenzen liegen dem 80jährigen die Jüngsten besonders am Herzen. Wenn schon nicht alle Menschen, ungeachtet ihrer Nation, ihrer Papiere oder ihres Versicherungsstatus einfach zum Arzt gehen können, wenn sie krank sind – dann soll das aber doch bitte wenigstens für Kinder möglich sein.

Dafür streitet Peter Ostendorf, auch politisch, hat bald einen Termin bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Wie es gehen soll, weiß er auch schon: „mit einem anonymen Krankenschein“. Was das ist, wie es funktioniert und wo es diesen anonymen Krankenschein schon gibt?

Erfahren Sie in dieser Sendung Menschen.