Peter Joppen

Peter Joppen / © Angela Krumpen  (ak)

Zum Hof von Peter Joppen kann ich mit dem Fahrrad fahren. Den Landwirt und Lokalpolitiker kenne ich schon viele Jahre, auf seinem Hof war ich noch nie. Der Hof ist ein kleiner Familienbetrieb, ein Milchbauernhof mit Futteranbau. Auf dem Hof gibt es eine Wetterstation. Im Juli 2019 hat Peter Joppen 41,2 Grad von hier an den Deutschen Wetterdienst gemeldet - Tönisvorst war damit damals der heißeste Ort in NRW. Beim Klimawandel sitzen wir alle im selben Boot. Mich interessiert, was der Klimawandel für den Hof von Peter Joppen bedeutet. Und was er tun kann, um die Klimakatastrophen aufzuhalten.

Klimawandel war zu weit weg

An den 25. Juli 2019 erinnert Peter Joppen sich gut: „Unsere Kühe litten ohne Ende. Nach den trockenen Jahren vorher schon haben wir uns natürlich gefragt, wo soll das hingehen? Aber mit dem Hitzerekord haben wir nicht gerechnet.“

Eine Erklärung, warum es ausgerechnet am Niederrhein so heiß wird,  hat Peter Joppen nicht. Aber den Wandel in der Natur beobachtet er schon lange. Als er ein Kind war, wurden die Tiere erst in der zweiten Maihälfte auf die Felder gebracht, vorher wuchs da nichts. „Heute bringen wir die Kühe manchmal schon Anfang März raus.“  Dennoch sagt Peter Joppen heute, sei der Klimawandel als Thema zu weit weg gewesen, um es mit dem Wandel vor Ort zu verbinden.

Faire Milchpreise

Peter Joppen bringt seine Kühe auf die Weide. „Früher haben das alle gemacht, heute sind wir Exoten“, sagt er bedauernd und deutet ringsherum auf leere Wiesen. Warum das so ist – darüber sprechen wir in der Sendung.

Wir sprechen auch über die Proteste von Milchbauern und darüber, warum auch Peter Joppen schon mit seinem Traktor in Düsseldorf oder Bonn protestiert hat. Darüber, warum die Proteste nur wenig halfen und viele, viele Milchbauern aufgeben mussten. Dass faire Milchpreise dann doch nur eine Nische bleiben, ist traurig. Aber auch wahr.

Und warum nicht Biobauer werden?

Den kleinen Hof von Peter Joppen gibt es seit 1641. „Damals war hier nur eine Hofstelle“, erläutert Peter Joppen, also ein einfaches Haus mit kleinen Ställen zur Selbstversorgung. Wie Peter Joppen hier aufwuchs und als Jungbauer seinen Vater für Neuerungen gewann? Erzählen wir.

Wir erzählen aber auch, dass Peter Joppen immer mal wieder mit dem Bioanbau liebäugelte und warum er es letztlich doch nie gemacht hat.

Peter Joppen ist als junger Mann in die Lokalpolitik gegangen. Wie er zwar mehr aus Versehen stellvertretender Bürgermeister wurde, aber dann leidenschaftlich Bürgermeister war, ist auch Thema unseres Gesprächs.

Als Peter Joppen anfing, gab es fünf Landwirte im Stadtrat, heute keinen mehr, was leider kein Zufall ist. Am Ende schließlich sprechen wir über die Zukunft des Hofes und was im Auge des Klimawandels zu tun ist.

Jetzt.