Pastoralreferentin Johanna Vering

Mitarbeiterin Stabsstelle Kommunikation im Bistum Münster, Sprecherin für "Das Wort zum Sonntag".
Johanna Vering aus der Rundfunkarbeit des Bistums Münster wird Sprecherin bei "Das Wort zum Sonntag“ / ©  WDR/Annika Fußwinkel
Johanna Vering aus der Rundfunkarbeit des Bistums Münster wird Sprecherin bei "Das Wort zum Sonntag“ / © WDR/Annika Fußwinkel

Die Pastoralreferentin Johanna Vering (Jg. 1982) arbeitet in Teilzeit in der Stabsstelle Kommunikation des Bistums Münster und ist seit Dezember 2024 Sprecherin für "Das Wort zum Sonntag". 

Für die Aufgabe bringt Johanna Vering einiges an Rüstzeug mit. Nach dem Abitur hat sie in Freiburg Theologie studiert. 2008 machte sie ihr Diplom in Religionspädagogik, danach eine dreijährige Ausbildung zur Pastoralreferentin. Dort kam sie mit der Rundfunkverkündigung in Kontakt.

Vering produzierte im Hörfunkstudio einen eigenen Beitrag und fand Gefallen am Texten fürs Sprechen. Die Dozierenden sagten, sie würden auf erkennbare Talente zugehen: "Tatsächlich haben sie mich angesprochen. Das war für mich das Allergrößte", sagt Vering. Als Kind habe sie immer gesagt, sie werde mal Radiomoderatorin. Nun habe sie über die Verkündigung den Weg ins Radio gefunden.

Johanna Vering kommt aus der Gemeindepastoral

Nach der Ausbildung arbeitete sie zunächst jedoch "mit ganzem Herzen" in der Gemeindepastoral in Freiburg und im Odenwald. Die ersten beiden Kinder wurden geboren, sie ging jeweils in Elternzeit. Danach trat Vering eine Teilzeitstelle als Rundfunkbeauftragte im Erzbistum Freiburg an.

"Radio ist mein Medium“, sagt sie. Sie höre es auch selbst sehr viel. Das habe sich trotz Handy und Social Media nicht verändert.

2019 zog Vering mit ihrer Familie zurück nach Langenberg bei Gütersloh - auf den Hof, auf dem sie aufgewachsen ist. Zunächst arbeitete sie ein Jahr lang als Schulseelsorgerin. Ihr drittes Kind wurde geboren, wieder Elternzeit. Seit letztem Sommer arbeitet sie in Teilzeit in der Stabsstelle Kommunikation im Bischöflichen Generalvikariat in Münster.

Rundfunkbeauftragte in Münster

Dort ist sie für Rundfunkarbeit zuständig. Die Theologin organisiert die Verkündigungsarbeit von Autorinnen und Autoren aus dem Bistum Münster. Diese gestalten Sendungen im WDR, im Deutschlandfunk, im Privat- und Lokalradio. Außerdem kümmert Vering sich um Gottesdienstübertragungen: "Radio live mitgestalten, das macht voll Bock." Das Rotlicht gehe an, alle seien "on air", nachher löse sich die Anspannung. 

Von der großen Bedeutung von Verkündigungssendungen ist die Fachfrau überzeugt: "Als Kirche haben wir eine frohe Botschaft, und ich möchte unbedingt, dass diese in verständlicher Sprache zu den Menschen kommt." Die Verkündigungssendungen erreichten in verschiedenen Formaten und auf verschiedenen Wellen Millionen von Menschen. "Für viele von ihnen ist das Glaube und Kirche im Alltag", sagt Vering. Mit ihrer Arbeit wolle sie dazu beitragen, positive und klare Aussagen zu formulieren, "die hängenbleiben" – künftig auch vor der TV-Kamera. "Es geht darum, das gesellschaftliche und politische Tagesgeschehen vor dem christlich-gläubigen Hintergrund einzuordnen."

Das "Wort zum Sonntag" sei ein etabliertes, funktionierendes und ökumenisches Format, um Sinnvolles zu sagen", findet Vering. Umso mehr freut sie sich darauf, daran mitzuarbeiten – schließlich ist es die zweitälteste Sendung im deutschen TV nach der "Tagesschau". Rund 1,2 Millionen Menschen schalten pro Woche ein. 

Im Vorfeld musste sie ein Casting für sich entscheiden. Mit Erfolg: Die Sendebeauftragten der ARD wählten sie für die nächsten drei Jahre aus. "Es ist gut, dass das keine Lebensaufgabe ist, sondern auch wieder auf den Prüfstand gestellt wird", befürwortet sie dieses Verfahren. "Natürlich bin ich aufgeregt“, räumt sie ein, "aber vor allem habe ich totale Lust, das zu machen. Religion hat den Menschen Gutes zu sagen – toll, dass ich dazu die Möglichkeit bekomme.“ 

Familie lebt auf dem Bauernhof

Neben Vering, ihrem Mann und den Kindern leben auf ihrem Hof Pferde, Schafe, Hunde und Katzen. Da sei immer etwas zu tun. Bei körperlicher Arbeit ohne Zeitdruck könne sie gut entspannen, erzählt die 42-Jährige. Dann mistet sie Ställe aus. Außerdem hört sie gern Musik, bei der sie mitsingen und zu der sie tanzen kann. Oder Vering liest. Am liebsten Zeitung.

Sie hat auch ein Lieblingskinderbuch, das sie in der Adventszeit gerne mit ihren Kindern liest. Es heißt „Der allerkleinste Tannenbaum“ und handelt von einem Baum, der zu klein für das Weihnachtsfest ist. Doch das Jesuskind tröstet den Baum und versichert ihm, dass er genau richtig sei, wie er ist.

Johanna Verings Lieblingsbibelstelle

Das passt zu ihrer Lieblingsstelle in der Bibel. Dort begegnet Jesus dem Zöllner Zachäus und sagt: "Ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein" (Lk 19,5). Zachäus nimmt Jesus daraufhin bei sich auf.

Vering sieht darin Bodenständigkeit, den Wert der Gastlichkeit - und eine feste Zusage Jesu: Obwohl Zachäus als Zöllner von vielen Menschen verachtet wird, will Jesus bei ihm zu Gast sein.

Es drücke den Aspekt der biblischen Botschaft aus, den die Theologin so wichtig findet: Du bist gut, wie du bist. Das sei keine Weichspülerei, ist Vering wichtig: "Die christliche Botschaft hat auch Zunder und will etwas von mir."