Navi Pillay

UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay (dpa)

Navi Pillay übernahm das Amt der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte im September 2008. Ende August geht die 72-jährige Südafrikanerin in den Ruhestand. Die Juristin leitete sechs Jahre lang das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte mit 1.200 Mitarbeitern und überwachte die Einhaltung der Menschenrechte weltweit.

Pillay verurteilt die Gewalt in Konflikten wie in Nahost oder Südsudan genauso wie Menschenrechtsverletzungen, für die Großmächte verantwortlich sind. So prangerte sie das Gefangenenlager der USA für mutmaßliche Terroristen in Guantánamo wiederholt an. Auch wandte sie sich gegen die russische Homosexuellen-Gesetzgebung. Pillay stellte mehrere Ermittlerkommissionen zusammen, die Gräueltaten untersuchen, etwa in Syriens Bürgerkrieg.

Pillay war 1967 die erste Frau, die in der südafrikanischen Provinz Natal eine Anwaltskanzlei eröffnete. Sie kämpfte gegen die Apartheid. Nach dem Zusammenbruch des rassistischen Regimes wurde sie Richterin am obersten Gerichtshof Südafrikas. Sie diente als Präsidentin am Internationalen Straftribunal für Ruanda und wirkte entscheidend an der Klassifizierung sexueller Gewalt als Kriegsverbrechen mit.

Später wurde sie Richterin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Die Mutter zweier Töchter hat tamilische Vorfahren, ihr Vater war Busfahrer. Pillay will nach ihrer Amtszeit als UN-Hochkommissarin in ihre Heimatstadt Durban zurückkehren.