Napoleon Bonaparte

Napoleon-Figur in Waterloo / © Erika Rebmann (KNA)

Ernster Blick, die linke Hand in der Weste, der berühmte Zweispitz auf dem Kopf: Die überlebensgroße Bronzestatue von Napoleon beherrscht den Ehrenhof der Invalidenanlage in Paris. Ein weiteres Denkmal thront auf der Vendôme-Säule im Herzen der Hauptstadt - der einstige Kaiser der Franzosen ist auch 200 Jahre nach seinem Tod durchaus präsent. Mehrere Seine-Brücken tragen die Namen seiner Siege. Der gewaltige Triumphbogen am Ende der Prachtstraße Champs-Élysées erinnert an Schlachten und Generäle des Feldherrn. Napoleon Bonaparte als Kaiser Napoleon I (15. August 1769 - 5. Mai 1821), war ein französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser der Franzosen.

Aus korsischer Familie stammend, stieg Bonaparte während der Französischen Revolution in der Armee auf. Er erwies sich als ein militärisches Talent ersten Ranges. Vor allem die Feldzüge in Italien und in Ägypten machten ihn populär. Dies ermöglichte ihm, durch den Staatsstreich des 18. Brumaire VIII (9. November 1799), zunächst als einer von drei Konsuln, die Macht in Frankreich zu übernehmen. Von 1799 bis 1804 als Erster Konsul der Französischen Republik und anschließend bis 1814 sowie nochmals 1815 als Kaiser der Franzosen stand er einem diktatorischen Regime mit plebiszitären Elementen vor.

Napoleon starb am 5. Mai 1821 auf Sankt Helena. Auf der unwirtlichen Felseninsel im südlichen Atlantik verbrachte der Mann, der auf dem Höhepunkt der Macht große Teile Europas kontrollierte, seine letzten Jahre in der Verbannung - von Briten bewacht. Der Herrscher, der in seinem Leben alles erreicht und alles wieder verloren hatte, wurde 51 Jahre alt. "Was für ein Roman war mein Leben", sagte er einmal.

Für viele gilt Napoleon immer noch als Mann, der mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch ("Code civil"), dem Abitur oder der Notenbank Banque de France die Grundlagen für das moderne Frankreich legte. In der Mitte-Regierung gibt es mindestens einen Napoleon-Bewunderer: Der ehemalige französische Bildungsminister Jean-Michel Blanquer sprach in einem Interview in Anspielung auf den berühmten Philosophen von einem "Descartes zu Pferde".

Für andere ist Napoleon ein Totengräber der Französischen Revolution (1789 - 1799), der Errungenschaften wie die Abschaffung der Sklaverei in Überseegebieten zurückdrehte. Warum wurde sie unter Napoleon Bonaparte 1802 wiederhergestellt? Hatte seine damalige Frau Joséphine Einfluss? Sie stammte von einer Plantage auf der Karibikinsel Martinique, wo bis zu 300 Sklaven arbeiteten.

Quelle:
dpa