"Ich habe wie eine Nomadin gelebt", erinnert sich die frühere Adveniat-Mitarbeiterin Monika Lauer Perez. Als junge Frau folgte sie 1975 der Liebe nach Argentinien, heiratete in Buenos Aires und bekam eine Tochter. Sie studierte Psychologie an der Jesuiten-Universität, der Universidad del Salvador, an der ein gewisser Jorge Mario Bergoglio - der spätere Papst Franziskus - Rektor war. Das alles zu Zeiten der Militärdiktatur.
Was damals wirklich geschah, wurde ihr erst viel später klar – als sie in einem Psychologen-Team Folteropfer und Angehörige von Verschwundenen betreute und die Grundlagen der Trauma-Therapie mit erarbeitete. Sie arbeitete zunächst in Argentinien, sattelte noch einen Master in Friedenswissenschaften auf ihr Studium und ging nach dem Tod ihres Mannes nach Ecuador, wo sie in der dortigen Wahrheitskommission mit Gewaltopfern als Traumatherapeutin arbeitete.
Die Rückkehr nach Deutschland Anfang der 90er Jahre war schwer, der Wiedereinstieg auch. In Deutschland betreute sie später für die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) Fachkräfte im Zivilen Friedensdienst und kam schließlich als Länderreferentin zu Adveniat. Gerade bei der Betreuung so stark von Gewalt und Konflikten gebeutelter Länder wie Kolumbien und Mexiko kam ihr ihre langjährige Erfahrung in der Friedensforschung zugute.
Heute ist Lauer Perez im Ruhestand und nach eigenen Angaben "Senior Consultant für die Entwicklung und Umsetzung von friedensfördernden Projekten". Sie sucht weiterhin nach neuen Herausforderungen, bezeichnet sich selbst als "aufgeschlossen für Neues und dennoch gut geerdet".