Miriam Hackländer

Miriam Hackländer / © Angela krumpen  (ak)

Um die Theologiestudentin Miriam Hackländer zu kontaktieren, stelle ich mich ziemlich dumm an: Ich suche das Impressum auf Instagram, finde aber nur eine Adresse von Instagram in Irland. Übers Internet finde ich dafür eine Pfarrei, in der die Studentin ein Praktikum gemacht hat, aber leider rufe ich nach zwölf Uhr Mittag an. Irgendwann erreiche ich Miriam Hackländer dann doch. Sie lacht sich schlapp über mich: Warum ich ihr denn nicht einfach eine Direktnachricht auf Instagram geschickt hätte?

Sinnfluencer*in

Tja, das Leben könnte so einfach sein. Aber deutlich wird an meiner Ungeschicklichkeit schon mal direkt: Miriam Hackländer kommuniziert mit ihren fast 3000 Followern in einer anderen Welt. Eine Welt in der sie zeigen will, so bewirbt die evangelische Kirche sie, wie man „modern und anders glaubt“.

Deswegen hat die evangelische Kirche Miriam Hackländer in ihr sogenanntes Contentnetzwerk aufgenommen, in dem sie Medienschaffende unter dem Stichwort „Sinnfluencer*innen“ präsentiert. „Sinn ist ein großes Wort“, erzählt Miriam Hackländer in Köln am Rhein, wo wir coronatechnisch die Sendung auf der Parkbank aufnehmen. Selbst würde sie sich zwar nie so bezeichnen, nimmt das Kunstwort aus Sinn und Influencer*innen aber als eine Ehre.

Kürzen geht immer

Warum Miriam Hackländer Pfarrerin werden will, „weil und obwohl“ ihr Vater auch evangelischer Pfarrer ist, erzählt sie in der Sendung. Nur so viel: Auf dem Dorf kann es auch heute noch ein kleines Kreuz sein, in einer Pfarrersfamilie aufzuwachsen.

Eine kurze Zeit wollte Miriam Hackländer als Jugendliche Modedesignerin werden oder auch Schauspielerin – aber dann setzte sich die Pfarrerin durch. In vielen Praktika fand Miriam Hackländer aber erstmal heraus, wie eine gute Radioandacht funktioniert und warum „kürzen immer geht“.

Teilzeitengel und Achterbahn fahren

Weil sie das so gut kann, ist sie seitdem im Radio zu hören und erzählt von Teilzeitengeln, fährt mit ihren Zweifeln Achterbahn oder denkt öffentlich übers Motorradfahren nach. Und weil kürzen immer geht, wurde aus den Radioandachten irgendwann der erste Post auf Miriam Hackländers Instagramaccount.

Der Rest ist fast schon Geschichte, denn natürlich ist bei Medienmenschen immer die Resonanz das Entscheidende: Nur wer Menschen bewegt und berührt, hat Erfolg. Miriam Hackländer erreicht immer mehr Menschen. Mit welchen Themen ihr das gelingt, warum sie sich die viele Arbeit macht, wie es ist, sich öffentlich weiterzuentwickeln und ob ihre Follower eigentlich eher eine Gemeinschaft oder doch eine Gemeinde sind – über all das sprechen wir in der Sendung.

Aber erst nachdem Miriam Hackländer noch schnell ein Foto vom Rheinufer gepostet hat. Jetzt können ihre Follower und alle anderen auch hören, was Miriam Hackländer spannendes zu sagen hat. Ich wünsche viel Vergnügen.

Eine Wiederholung vom 06.09.2020.

Quelle:
ak