Martin Kraus

Martin Kraus / © Angela Krumpen (ak)

Das war nicht anders zu erwarten: Die Wohnung von Martin Kraus ist voller Bücher. Alle sortiert in edle Regale. Und auch alle Bücher in edler Ausfertigung. Aber ich glaube,  da es heute um einen leidenschaftlichen Bücherretter geht, wäre alles andere wirklich eine Enttäuschung gewesen.

Bücher müssen zu den Menschen kommen

Martin Kraus hat so ziemlich alle Rollen im Buchmarkt innegehabt. Als junger Mann hat er gelernt, Bücher herzustellen. Später hat er Bücher verkauft, Buchhandlungen ge- und später wieder verkauft. Er hat eine alte Flügelmühle im Ruhrgebiet mit Büchern voll gestellt - und die Bücher so vor der Vernichtung bewahrt.

Warum Martin Kraus so eine Passion für Bücher entwickelt hat, das erzählt er in der Sendung unaufgeregt. Und doch eindringlich.  Seine Geschichte erzählt er auch: wie sein Vater sich SA-Männern entgegenstellte, die jüdische Nachbarn abholen wollten. Er erzählt von der Vertreibung aus Oberschlesien und dem Ankommen im Münsterland. Tja, und von erfolgreicher Schmuggelei erzählt er sogar ziemlich stolz.

Bücher sind Seelsorger

Es ist aber nicht irgendein Buch, für das das Buchherz von Martin Kraus schlägt. Seine Passion ist das religiöse Buch. "Religiöse Bücher sind Seelsorge" ist er sich sicher. Und seufzt bei dem Gedanken. So sehr wünscht er sich, seine katholische Kirche, präziser ihre Verantwortungsträger, würden das doch auch so sehen.

Wie genau Martin Kraus seit Jahrzehnten Bücher rettet, in dem er sie zu den Menschen bringt, erzählt Martin Kraus in der Sendung. In der er am Ende seinen größten Wunsch äußert: Der weit über 80-jährige Martin Kraus sucht Menschen, denen er vertrauensvoll seine Seelsorge und seine Bücherrettung in die Hände legen kann.

Am besten hören Sie selbst!