Marieluise Gallinat-Schneider

Katholische Seelsorgeeinheit St. Vinzenz Bruchsal
Marieluise Gallinat-Schneider / © Annette Göring
Marieluise Gallinat-Schneider / © Annette Göring

Als Frau wollte sie nicht in der Kirche arbeiten und entschied sich bewusst gegen ein Studium der Theologie. Als Marieluise Gallinat-Schneider aber pastorale Mitarbeiterin einer Hochschulgemeinde wurde, spürte sie, "ich kann nicht anders, als in der Kirche zu arbeiten". So fiel die Entscheidung, Gemeindereferentin zu werden.

Geboren und aufgewachsen in Velbert-Langenberg, studierte Marieluise Gallinat-Schneider Geschichte in Mannheim, arbeitete in einem Projekt zur Sozialgeschichte des Herzogtums Württemberg mit, wurde wissenschaftliche Hilfskraft, später auch angestellt in einem Museum. 

Am Beruf der Gemeindereferentin reizt die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern die Vielfalt: "Das ganze Leben wird abgebildet. Ich begleite Kinder und Familien von Kindergartensegnungsgottesdiensten über die Erstkommunion bis zur Firmung, beerdige teilweise die Großeltern und habe als Seelsorgerin Bezug zu vielen Lebensabschnitten der Menschen in der Pfarrei", so Marieluise Gallinat-Schneider.

Ein Treffen mit Kommunionkindern, wo das pralle Leben stattfindet, nach einer schwierigen Trauerfeier sei zudem besser als jede Supervision oder jedes geistliche Gespräch – um nämlich die Trauerarbeit wieder abzugeben und die Dinge nicht zu sehr in den Alltag mitzunehmen.

Von Kindesbeinen an liegt ihr die Ökumene am Herzen, denn ihr Vater war evangelisch, und sie wuchs in einem Ort mit mehrheitlich evangelischer Bevölkerung auf. Heute ist sie Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bruchsal.

Ihre Motivation als Seelsorgerin zu arbeiten kommt aus Marieluise Gallinat-Schneiders Glauben heraus und auch von den Menschen, die sie begleitet. Die momentane Situation der Kirche trägt für sie jedoch oft nicht dazu bei, dafür Elan und Kraft zu haben. Daher ist das Buch von Schwester Philippa Rath "Weil Gott es so will", in dem 150 Frauen über ihre Berufung zur Priesterin oder Diakonin berichten, von besonderer Bedeutung. 

Ein paar Tage rang die Gemeindereferentin mit sich und trug dann ihre Geschichte dazu bei. Nach der Veröffentlichung haben sich die Autorinnen vernetzt; digitaler Austausch und Treffen in Präsenz geben Marieluise Gallinat-Schneider Kraft, denn "die anderen Frauen zeigen mir, wie viel in uns steckt" und ein Netzwerk ist angesichts der derzeitigen Lage der Kirche für sie unentbehrlich.

Kath. Seelsorgeeinheit St. Vinzenz, Bruchsal

Homepage von Marieluise Gallinat-Schneider

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Gemeinden Bruchsal

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DR

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