Kardinal Manuel (José Macário do Nascimento) Clemente war von 2013 bis 2023 Patriarch von Lissabon. Der Bischofssitz von Lissabon ist neben Venedig der einzige in der Kirche des Westens, der mit dem Ehrentitel "Patriarch" verbunden ist.
Der am 16. Juli 1948 in Torres Vedras geborene Clemente trat nach seinem Geschichtsstudium an der Universität Lissabon in das Patriarchalseminar Cristo Rei dos Olivais ein. Er promovierte in Theologie mit Spezialisierung in Historischer Theologie an der Katholischen Universität von Portugal. Am 29. Juni 1979 wurde er zum Priester des Patriarchats Lissabon geweiht.
Im Jahr 2007 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Porto ernannt, zuvor war er seit 1999 Weihbischof in Lissabon. Frühere Stationen waren die katholische Universität von Portugal, wo er Kirchengeschichte lehrte, und das Priesterseminar von Olivais, in dessen Leitung er von 1980 bis 1999 tätig war. Im Mai 2013 ernannte ihn der neue Papst Franziskus zum Patriarchen von Lissabon und 2015 zum Kardinal. Von 2013 bis 2020 war Clemente zudem Vorsitzender der Portugiesischen Bischofskonferenz. Innerhalb der Konferenz war er Präsident der Bischöflichen Kommission für Kultur, Kulturgüter und Soziale Kommunikation.
2015 erhob ihn Papst Franziskus zum Kardinal. Manuel Clemente war Gastgeber des Weltjugendtags (WJT) in Lissabon. 2023 erreichte der Patriarch die Altersgrenze von 75 Jahren, mit der Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Am 10. August 2023 nahm Papst Franziskus den eingereichten Rücktritt an.
Clemente ist Autor zahlreicher Publikationen und seit 2012 Mitglied des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikation sowie Mitglied des Dikasteriums für den Klerus.