Mantegna und Bellini

 (DR)

1452/3 heiratete der in Padua tätige, aufstrebende Maler und Druckgraphiker Andrea Mantegna in die Familie Bellini ein – eine der führenden Künstlerfamilien im nahegelegenen Venedig. Mantegnas spektakuläre Bilderfindungen und sein intensives Interesse an der klassischen Antike hinterließen einen tiefen Eindruck bei seinem vermutlich jüngsten Schwager Giovanni Bellini. Während dieser Zeit entfaltete auch Bellinis unverkennbarer Malstil seine Wirkung auf Mantegnas Schaffen. Nach nur zehn Jahren enger Zusammenarbeit trennten sich ihre Wege: 1460 zog Andrea nach Mantua, wo er bis zu seinem Tode Hofmaler der Fürstenfamilie Gonzaga blieb. Giovanni dagegen verbrachte seine gesamte Künstlerkarriere in Venedig. In unterschiedlichen Umgebungen tätig, entwickelten sich ihre künstlerischen Stile in sehr verschiedene Richtungen. Dennoch trägt ihr Schaffen zeitlebens deutliche Spuren eines über die Jahrzehnte hinweg gepflegten Austausches, der noch immer nachempfunden werden kann. (smb.de)