Auf einem Hof in Belgien lebt Manfred Rosen, Sozialarbeiter und Zenmeister, mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Eine Sendung über die Kunst, ein Leben lang lieben zu lernen.
Dörp ist ein kleiner Weiler im Dreiländerdreieck zwischen Aachen, Maastricht und Lüttich. Drei Generationen leben hier zwischen Wiesen mit altem Baumbestand und Galloway Rindern, drumherum stehen meterhohe Weißdornhecken mit hoffentlich vielen Insekten und. Hier lebt der Sozialarbeiter und Zenmeister Manfred Rosen zusammen mit seinem Team und einer Handvoll traumatisierter Kinder und Jugendlicher.
Liebe drückt sich da aus, wo ich selber fähig bin zu lieben
Manfred Rosen hat das Buch "Die Kunst der Liebe" von Erich Fromm, dem Analytiker und Philosoph, früh entdeckt. Fortan hat es ihn zeitlebens begleitet: "Weil es in Bezug auf viele Themen die Frage stellt: Was ist das eigentlich, Liebe?"
Am Beispiel der Jugendlichen auf seinem Hof zeigt Manfred Rosen, warum, um es mit Fromm zu sagen, Nächstenliebe eine Liebe zwischen Gleichen ist, die aus gegenseitiger Hilfe resultiert. Und warum es am Ende keinen Unterschied gibt, zwischen dem der Hilfeleistung gibt und dem der sie annimmt.
Tun, was zu tun ist
"Wenn ich hinschaue, weiß ich, was ich tun muss", ist Manfred Rosen überzeugt. Und zwar ganz gleich, ob einer Schnecke über die Straße geholfen werden müsse oder Menschen Hilfe in Wort und Tat bräuchten. Wenn es nötig sei, sei der einfach da und tue, was eben getan werden müsse.
Manfred Rosen hat in seinem Leben oft getan, was getan werden musste. Zum Beispiel in der schweren Zeit, als er seine Frau an den Krebs verlor und fortan seinen beiden damals noch kleinen Kindern Vater und Mutter war.
Liebe ist eine Haltung zur Welt
Frère Roger, der Gründer von Taizé, der Meditationslehrer Willi Massa, der Holocaustüberlebende und Therapeut Yitzchak Ziemann, der Benediktinermönch und Zenmeister Willigis Jäger – Manfred Rosen hat seine Haltung zur Welt mit vielen Lehrern geschult.
