Heiliger
Johannes der Täufer

Pfeilerfigur von Johannes dem Täufer am Mittelportal der Westfassade des Kölner Doms / © Adelaide Di Nunzio (KNA)

Als Sohn der schon betagten Eltern Zacharias und Elisabeth erblickte Johannes etwa ein halbes Jahr vor Jesus das Licht der Welt. Die außergewöhnlichen Ereignisse vor und bei seiner Geburt lassen ihn als ein besonderes Geschenk Gottes, das vom Heiligen Geist erfüllt war, erkennen. 

Um das Jahr 28/29 folgte Johannes, damals etwa dreißig Jahre alt, einem Ruf Gottes, um dem Volk Israel eine Taufe zur Vergebung der Sünden und das Herannahen des messianischen Reiches zu verkünden. Er predigte in der Wüste, am Jordan und bei Jerusalem. Das Volk hing ihm an wegen seiner überzeugenden Wortgewalt und asketischer Lebensweise. Johannes hat Qumran und die Essener gekannt, aber nicht zu diesen Gemeinschaften gehört. Jesus ließ sich von Johannes taufen, dieser aber wies das Volk auf Jesus hin als auf den, der kommen soll und der würdiger sei als er. 

Aus dem Kreis der Johannes-Jünger gewann Jesus seine ersten Anhänger. Als Johannes den Ehebruch des Königs Herodes Antipas öffentlich anprangerte, ließ dieser ihn gefangen setzen. Auf Betreiben der Herodias ließ der König dann Johannes enthaupten. 

Die Verehrung des Täufers, den Jesus den "Größten der von einer Frau Geborenen" genannt hat, geht bis in die Frühzeit der Kirche zurück. Mit seinem Festtag ist vielfältiges Brauchtum verbunden.

Johannes ist Patron der Lämmer, Schaf, Haustier, Hirten, Färber, Gerber, Kürschner, Schneider, Sattler, Bauern, Winzer, Gastwirte, Fassbinder, Musiker, Sänger, Tänzer, Kinobesitzer, Architekten, Steinmetze, der Maurer, Zimmerleute, Kaminfeger, Schmiede; der Weinstöcke; Abstinenten, der Trinkfürsorge; gegen Fallsucht, Krämpfe, Schwindel, Kinderkrankheiten, Tanzwut, Furcht, Hagel. - Die Volksbräuche (Johannis-Feuer, -Kraut, -Bad, Tanz um und über das Feuer) sind meist aus der heidnischen Sonnwendfeier entstanden.

Er wird dargestellt in Fellbekleidung, mit Kreuzstab, Lamm, Taufschale.

Für "Johannes" sind auch folgende Namen gebräuchlich: Baptist, Batti, Battist, Gion, Giovanni, Hannes, Hanno, Hans, Hanus, Hasse, Henschel, Iwan, Iwar, Jan, Janko, Janning, Jannot, János, Janosch, Jean, Jeanette, Jens, Jo, Johann, John, Jonny, Juan, Nino, Schani, Wanja

Johannes der Täufer, Plastik von Jean Del Cour in der Lütticher St.-Pauls-Kathedrale / © Photelling Images (shutterstock)
Johannes der Täufer, Plastik von Jean Del Cour in der Lütticher St.-Pauls-Kathedrale / © Photelling Images ( shutterstock )
Johannes der Täufer weist mit seinem Finger auf Jesus. Detail des Altarbildes Kreuzigung Jesu des Isenheimer Altars am 16. Oktober 2022 im Museum Unterlinden in Colmar in Frankreich / © Harald Oppitz (KNA)
Johannes der Täufer weist mit seinem Finger auf Jesus. Detail des Altarbildes Kreuzigung Jesu des Isenheimer Altars am 16. Oktober 2022 im Museum Unterlinden in Colmar in Frankreich / © Harald Oppitz ( KNA )
Bildtafel Kreuzigung Jesu des Isenheimer Altars am 16. Oktober 2022 im Museum Unterlinden in Colmar (Frankreich). Rechts: Johannes der Täufer. / © Harald Oppitz (KNA)
Bildtafel Kreuzigung Jesu des Isenheimer Altars am 16. Oktober 2022 im Museum Unterlinden in Colmar (Frankreich). Rechts: Johannes der Täufer. / © Harald Oppitz ( KNA )
Johannes der Täufer  von Leonardo da Vinci / © Gemeinfrei
Johannes der Täufer von Leonardo da Vinci / © Gemeinfrei
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