Dr.
Irene Tokarski

Geschäftsführerin und theologische Referentin des Weltgebetstages
Dr. Irene Tokarski / © dr (DR)

Partizipation bedeutet "Beteiligung, Teilhabe" – und um die Teilhabe aller geht es der Theologin und Sozial-Ethikerin Irene Tokarski schon seit langem. Darum, möglichst alle zu beteiligen an den Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen in Kirche und Gesellschaft.

Das war schon damals in der katholischen Jugendarbeit so, als sie zusammen mit den Jugendlichen Gottesdienste vorbereitet hat. Und das ging so weiter, als sie sich später in der kirchlichen und staatlichen Entwicklungsarbeit in Bolivien engagierte, vor allem auch im Rahmen der Erlassjahr-Kampagne.

Aus diesen Erfahrungen heraus ist dann ihre Doktorarbeit entstanden: "Kirche und Partizipation in Bolivien: Die Option für die Armen der bolivianischen Kirche im Partizipationsprozess zur Armutsreduzierungsstrategie". Aus den Erfahrungen dieser Kampagne ist die "Fundación Jubileo" erwachsen, für die Irene Tokarski heute in La Paz arbeitet. Diese Stiftung versteht sich als Organ der "Sozialkontrolle" und der unabhängigen Information. Außerdem bezeichnet sich Irene Tokarski selbst als "spät berufene" Theologin. 

Tokarski koordiniert die deutschlandweite Arbeit für die internationale ökumenische Basisbewegung. Zuvor lebte die promovierte Theologin und Journalistin 20 Jahre in Bolivien und widmete sich dort der kirchlichen Erwachsenenbildung sowie der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit. Zuletzt leitete Tokarski in La Paz eine Arbeitsstelle für Christliche Sozialethik und lehrte als Dozentin an der Katholischen Universität – als Koordinatorin des Ökumenischen Netzwerkes der Theologinnen war sie unter anderem verantwortlich für die Durchführung des Weltgebetstages und lernte die Kraft dieser weltumspannenden Frauenbewegung kennen und schätzen. Denn in ihr zeigt sich laut Tokarski, dass es keine große Hierarchie, sondern nur den gemeinsamen Willen braucht, ökumenisch weltweit solidarisch zu beten und zu handeln und somit das zu tun, was Jesus uns aufgetragen hat: "Sie sollen eins sein, wie wir eins sind" (Joh 17,22). Ein Wunschtraum ist für Tokarski, einmal die chinesische Mauer zu besuchen – nicht nur weil diese fasziniert, sondern auch um der Frage nachzugehen, was Menschen dazu bringt, so viel Energie in Mauerbau zu stecken – zurzeit zu beobachten beispielsweise in Ungarn, Israel und den USA. "Ich möchte das gerne verstehen, um Mauern effektiver einreißen zu können", so Tokarski.

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